Tödlicher Unfall bei olympischem Rodel-Training

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Die Olympischen Winterspiele im Vancouver sind wenige Stunden vor der Eröffnung vom Todesfall eines Athleten überschattet worden. Der georgische Rodler Nodar Kumaritaschwili erlag am Freitag den Verletzungen, die er sich bei einem Sturz im Abschlusstraining im olympischen Eiskanal in Whistler zugezogen hatte.

Der 21-Jährige wurde nach einem Fahrfehler in der letzten Kurve mit mehr als 100 km/h aus der Bahn katapultiert und gegen den ungesicherten Eisenpfeiler der Bahnüberdachung, der sich unmittelbar neben der Strecke befindet, geprallt. Kumaritaschwili war zunächst an Ort und Stelle ärztlich versorgt worden, man versuchte ihn zu reanimieren. Doch vergeblich, der Athlet starb nach der Einlieferung ins Spital.

Während sich in Vancouver die Olympische Flamme näherte, wo sechs Stunden später die Eröffnung in Szene ging, herrschte im Schlittensportzentrum oberhalb von Whistler tiefe Trauer. Laut Markus Prock, Sportdirektor des ÖRV, werden die drei Österreicher am Wochenende aber jedenfalls antreten. "Sie waren natürlich nach der Todesnachricht schockiert, haben mit den Tränen gekämpft. Sie beschäftigen sich 24 Stunden am Tag damit, wie man noch ein Hundertstel rausholt. So eine Tragödie zeigt dann, was wirklich wichtig ist." Das georgische Team wird sich von Spielen nicht zurückziehen.

Die schnellste Bahn der Welt ist als enorm schwierig bekannt. Diskussionen um die Sicherheit hatte es bereits im Vorfeld der Spiele gegeben. Der Österreicher Manuel Pfister hatte am Donnerstag im Training mit 154,00 km/h einen neuen Geschwindigkeits-Weltrekord fixiert und damit die Diskussionen neu angefacht.

Dass es in der letzten Kurve zu Schwierigkeiten kommen könnte, war bekannt. Auch die Tirolerin Nina Reithmayer war dort auf einer Trainingswoche von einem Zwischenfall betroffen, hatte aber Glück. Friedl erklärte gegenüber der APA, dass an dieser Stelle an der Bahnbegrenzung vor den Winterspielen noch Änderungen vorgenommen worden seien. "Man hat Planken angebracht, aber die waren wohl zu flach", erklärte der Deutsche. Die Stahlträger, die sich knapp einen halben Meter neben der Bahn befinden, waren völlig ungesichert.

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