Der 36-jährige Alexander Winokurow hat am Sonntag den über 258 Kilometer geführten Radklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich für sich entschieden. Der 2007 nach Blutdoping bei der Tour de France für zwei Jahre gesperrte Kasache gewann den ältesten Klassiker und wiederholte damit seinen Sieg von 2005. Peter Wrolich belegte als einziger Österreicher im Feld belegte mit 12:27 Minuten Rückstand Rang 120.
Winokurow hatte sich zum Abschluss der Klassikersaison 17 Kilometer vor dem Ziel von einer Spitzengruppe mit allen Favoriten - unter ihnen auch sein Astana-Team-Kapitän Alberto Contador - abgesetzt. Kurz danach hatte sich der Russe Alexander Kolobnew dazu gesellt. Aber das Sorgenkind vom Astana-Team, dessen Sperre im August 2009 abgelaufen war, ließ dem Konkurrenten am Schlussanstieg in den Lütticher Vorort Ans keine Chance.
Etwa 400 Meter vor dem Ziel attackierte Winokurow Kolobnew und zog unwiderstehlich davon. Im Ziel hatte Winokurow, der mit dem Sieg bei der Trentino-Rundfahrt in Italien gegen starke Konkurrenz nach Belgien gekommen war, sechs Sekunden Vorsprung. "Das ist fantastisch, damit hatte ich nicht gerechnet", meinte der Sieger mit Tränen in den Augen. "Das ist eine Revanche für mich und ein sehr wichtiger Sieg. Ich habe bewiesen, dass mit mir noch zu rechnen ist."
Tourdirektor Christian Prudhomme nahm den Winokurow-Sieg am Sonntag mit versteinerter Miene zur Kenntnis. Die ASO, die auch die Tour veranstaltet und Prudhommes Arbeitgeber ist, veranstaltet auch den seit 1892 gefahrenen Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich. Auf Platz drei fuhr der Spanier Alejandro Valverde, auf den nach einem noch ausstehenden Urteil des Sportgerichtshofes CAS eine weltweite Doping-Sperre warten könnte.