Rekordsieger von Verletzung gestoppt

Jetzt fix: Thiem nach Nadals Rückzug im Hauptfeld der French Open

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Die French Open in Paris finden dieses Jahr ohne den spanischen Rekordsieger Rafael Nadal statt. Davon profitiert ausgerechnet Dominic Thiem.

Der 36-Jährige sagte am Donnerstag bei einer Pressekonferenz, dass er wegen einer hartnäckigen Verletzung erstmals seit seinem Debüt 2005 nicht beim Sandplatzklassiker antreten könne und weitere Monate pausieren muss. Durch Nadals Rückzug rutschte Dominic Thiem ins Hauptfeld, die Qualifikationsmühen bleiben Österreichs Tennis-Ass damit erspart.

Als Nummer 91 der Welt war Thiem zuletzt der erste Spieler außerhalb des Hauptfeldes gewesen und hätte in die Qualifikation gemusst. Der 29-Jährige war am Mittwoch bereits im Achtelfinale des ATP-175-Challengers von Bordeaux dem Franzosen Corentin Moutet mit 6:7(5),1:6 unterlegen. Thiem ist Nadal zweimal im Finale (2018 und 2019) unterlegen.

Schon im Vorjahr siegte Nadal unter Schmerzen

Mit Nadal verliert Roland Garros die größte Attraktion der vergangenen Jahre. Der Spanier hat sein Lieblingsturnier in Paris 14 Mal gewonnen, im vergangenen Jahr trotz chronischer Fußschmerzen.

Diesmal aber geht es sich für den seit Monaten gehandicapten und zuletzt nach einem Riss im Hüftbeuger pausierenden Nadal nicht aus. "Die letzten vier Monate waren sehr hart. Wir haben keine Lösung für das in Australien aufgetretene Problem gefunden", sagte Nadal, der in diesem Jahr erst vier Partien bestritten hat. "Es ist eine Entscheidung, die mein Körper getroffen hat."

Bis zu vier Monate Pause für Nadal

Er habe sein tägliches Programm nicht durchziehen können, sagte Nadal in seiner Tennis-Akademie auf Mallorca. "Es gab zu oft zu viele Probleme." Ihm bleibe nichts anders übrig, als die Stop-Taste zu betätigen. "Vielleicht für zwei, vielleicht drei oder vier Monate. Ich kann keine genaue Prognosen abgeben, ich muss auf mein Gefühl hören."

Obwohl Nadal schon häufig Verletzungssorgen hatte, wurde er auf das French Open hin stets rechtzeitig fit. Nur 2004, als er erstmals hätte antreten können, verhinderte eine Knöchelverletzung das Debüt des damals noch keine 18 Jahre alten Jahrhundert-Talents. Seither hat er im Westen von Paris 112 Partien gewonnen und nur drei verloren - einmal musste er vor der 3. Runde kampflos das Handtuch werfen. Auf die Frage, was seine Absage für die French Open bedeute, antwortete Nadal: "Spieler bleiben eine Weile und dann verschwinden sie. Turniere bleiben für immer."

Rücktritt noch in weiter Ferne

Spekulationen über Nadals Rücktritt bestätigen sich nicht. Allerdings betonte Nadal, dass spätestens nach 2024 Schluss sein wird. "Nächstes Jahr wird mein letztes auf Profiniveau werden - das ist die Idee. Ich möchte mich von allen Turnieren in guter Form verabschieden. Ich weiß nicht, ob das möglich sein wird, aber ich sehe die Chancen viel höher, wenn ich jetzt pausiere", sagte der 22-fache Grand-Slam-Sieger.

Vor allem die Olympischen Spiele von Paris, deren Tennis-Wettbewerbe im kommenden Jahr im Stade Roland Garros ausgetragen werden, treiben ihn noch einmal an. "Olympia ist eines meiner Ziele. Ob es dann das letzte Turnier meiner Karriere wird, kann ich nicht sagen."

Nadal, derzeit 14. der Weltrangliste, wird die 2.000 Punkte für den Sieg im vergangenen Jahr verlieren, sodass er nach dem Ende der am 28. Mai beginnenden French Open in der neuen Weltrangliste (12. Juni) auf Rang 120 abrutschen wird. Danach wird er erstmals seit dem 24. März 2003 nicht mehr in den Top 100 aufscheinen.

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