Gestern Sieg gegen Franzosen Lestienne

Thiem: So gut tut ihm sein neuer Coach

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Nach dem Viertelfinale in Estoril und der zweiten Runde in Monte Carlo hat Dominic Thiem nun auch beim ATP-250-Turnier in München zumindest einmal die erste Hürde genommen. Langsam, aber sicher werden für den Ex-US-Open-Champion Siege wieder selbstverständlicher.

Gegen Constant Lestienne hatte er am Dienstag nach einem 6:3 von der Aufgabe des Franzosen profitiert und ging danach gleich noch für eine Trainingseinheit auf den Tennis-Court.

Thiem erreicht München-Achtelfinale
Thiem muss um French-Open-Teilnahme zittern

Sein neuer Coach, der Deutsch-Iraner Benjamin Ebrahimzadeh, hatte Thiem zuletzt auch nach der Zwei-Satz-Niederlage gegen Holger Rune in Monaco noch einmal auf den Platz gebeten. "Das w. o. ist ein bisserl überraschend gekommen, es waren ja (nur) 44 Minuten. Dann ist es normal, dass man noch einmal auf den Platz gegangen ist und ein bisserl trainiert hat", meinte Thiem zur Zusatzeinheit in München.

Trainereffekt

Dennoch ist ein bisschen ein neuer Stil bei Ebrahimzadeh zu bemerken. Laut dem Trainer ist einmal eine Zusammenarbeit bis zu den French Open vereinbart. "Wir schauen, wie sich das weiterentwickelt und wo wir stehen", meinte Ebrahimzadeh kürzlich im Eurosport-Interview. Danach werde man bewerten, wie gut es funktioniere. Das erste Ziel, so der Deutsche, ist es, Thiem bis zu den French Open "wieder in der Spur zu haben".

Thiem ist vom neuen Input Ebrahimzadehs jedenfalls durchaus angetan. "Sehr gut, die ersten neun, zehn Tage haben top gepasst. Ich habe auch das Gefühl, dass schon einiges weitergegangen ist. Wir haben sehr hohe Umfänge und hohe Intensität gemacht", erzählte Thiem und fügte hinzu, "ich habe das Gefühl, dass das genau das ist, was ich im Moment brauche."

München gutes Pflaster

Die frühe Anreise nach München habe ihm eine gute Vorbereitung ermöglicht, Höhenlage und andere Temperaturen seien gewöhnungsbedürftig gewesen. Unterstützt wird Thiem an der Isar auch von seiner Freundin Lili Paul-Roncalli. "Sicher ist es schön, wir sehen uns jetzt nicht jede Woche. Ich bin viel unterwegs, sie hat viel zu tun. Deshalb genießen wir die Zeit, die wir gemeinsam haben. Es ist auch sehr schön, wenn sie in der Box sitzt", meinte Thiem beim Pressegespräch dazu befragt.

Thiem will sein sportliches Vorankommen nicht auf Ergebnisse reduziert sehen, sondern wie er sich auf dem Platz fühlt. "Da habe ich sehr gute Fortschritte gesehen, schon jetzt in den ersten neun Tagen." Die Ergebnisse müsse man zur Zeit etwas mit Vorsicht genießen. "In Monte Carlo habe ich zwei ganz gute Partien gespielt, die zweite relativ glatt verloren, aber es war eben gegen Rune, der danach Finale gespielt hat. Solche Kaliber können zur Zeit auch früh kommen, da muss ich schauen, wie ich spiele."

Nochmals brach er eine Lanze für die Arbeit auch im Kopf, bezogen auf seinen neuen, namentlich bisher nicht bekannten Mentaltrainer. "Es gilt sowohl für den Sport als auch für das Privatleben. Man macht für alles was für das Wohlbefinden, deshalb ist es auch komplett normal, dass man was für den Kopf macht. Das ist wahrscheinlich sogar das Wichtigste. Deshalb sollte es für alle ganz normal sein, darüber zu reden, wenn es gut für einen ist, sich Hilfe zu holen." Worüber er mit dem Mentalcoach spricht bzw. woran er arbeitet, wollte er verständlicherweise nicht verraten. "Das Thema ist viel zu komplex."

Am Donnerstag steht jedenfalls die nächste Prüfung für Thiem auf dem Plan: Gegen den als Nummer acht gesetzten Weltranglisten-61. Marc-Andrea Hüsler aus der Schweiz hat der Lichtenwörther bisher noch nie gespielt. Der Eidgenosse, der einst auch einige Zeit von Österreichs Ex-Doppel-Ass Julian Knowle betreut wurde, ist Linkshänder und 1,96 m groß. Eine zu hohe Hürde muss er für einen zuletzt stärker werdenden Thiem aber nicht sein. Setzt sich Thiem durch, könnte er im Viertelfinale auf den als Nummer zwei gesetzten US-Amerikaner Taylor Fritz oder den Ungarn Marton Fucsovics treffen.

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