ÖSV-Herrenchef Berthold holte Puelacher ins Team

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Mathias Berthold, der neue Rennsportleiter des alpinen Herren-Teams des österreichischen Skiverbandes (ÖSV), hat sein neues Trainerteam präsentiert. Galt in den vergangenen Jahren beim ÖSV die Philosophie der Förderung von Allroundern, so will Berthold in Zukunft vermehrt Spezialisten forcieren. Gleichzeitig präsentierte Präsident Peter Schröcksnadel erste Strukturänderungen innerhalb des ÖSV.

Neu im Trainerteam der Herren ist der Tiroler Andreas Puelacher, der zuletzt als Trainer der Schweizer Europacup-Herren tätig war. Der 45-jährige Puelacher wird die neu geschaffene Trainingsgruppe Kombi mit Leitfigur Benjamin Raich, Stephan Görgl, Romed Baumann, Hannes Reichelt und Philipp Schörghofer übernehmen. Dazu kommen noch einige junge Athleten.

Mit den Rennläufern hat Puelacher vorläufig noch nicht gesprochen, da er seine offizielle Präsentation abwarten wollte. Sich selbst bezeichnet Puelacher, der seit Jahren ein erklärter Wunschtrainer von Berthold ist, als geradlinigen Betreuer, der sehr auf Disziplin Wert legt. "Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen, als Tiroler beim ÖSV tätig zu sein", freute sich Puelacher, der in der Nähe von Innsbruck in Oberhofen wohnt. "Ich habe im Ausland viel Erfahrung gesammelt, die möchte ich beim ÖSV jetzt einbringen."

Die weiteren Betreuer in Bertholds Team sind Christian Höflehner als Techniktrainer und Andreas Evers als Speed-Betreuer. "Höflehner wird hauptsächlich in Richtung Slalom gehen und dabei auch Marcel Hirscher betreuen", erläuterte Berthold. Andreas Evers wird u. a. Michael Walchhofer, Klaus Kröll, Mario Scheiber, Hans Grugger und Andreas Buder in der neu belebten Abfahrtsgruppe betreuen.

"Da sind vielversprechende Athleten dabei, es wird eine reine Abfahrtsgruppe", kündigte Berthold an. Und Evers erläuterte, dass die einst so stolze rot-weiß-rote Abfahrtsgruppe schließlich mangels Athleten auseinandergebrochen sei. "Jetzt haben wir aber wieder eine tolle Mannschaft, die für Erfolge sorgen kann", ist Evers überzeugt.

Wobei Berthold auch betonte, dass man die Spezialisierung nicht überbewerten soll. "Wichtig wird sein, dass die drei Gruppe sehr stark zusammenarbeiten und wirklich vernetzt denken", forderte Berthold, der Walter Hlebayna auch vom Chef der Verbindungsgruppe zum Gruppentrainer Europacup beförderte. "Für mich ändert sich nicht viel", sagte Hlebayna, "ich werde mit unseren vielversprechenden Talenten arbeiten." Die Neuaufstellung der Weltcup-Trainingsgruppen soll spätestens bei der Heim-WM in Schladming 2013 und den folgenden Olympischen Spielen 2014 in Sotschi Erfolge bringen.

Zusätzlich präsentierten Schröcksnadel und Berthold auch die Neustrukturierung des Nachwuchses. Galten bisher 10- bis 14-Jährige als Schüler, so wurde diese Altersgrenze auf elf bis 15 Jahre angehoben. Die Schüler unterstehen den Landesverbänden, darüber wird aber als Neuerung eine Fördergruppe unter Leitung des ÖSV eingeführt, in der Talente zwei bis drei Jahre betreut und an den Europacup herangeführt werden sollen. "Früher war die Grenze nach den Schülern ein Flaschenhals, den wir jetzt verbreitert haben", erklärte Schröcksnadel.

Alpindirektor Hans Pum war bei der Präsentation am Dienstag aus privaten Gründen entschuldigt. Schröcksnadel nahm aber im APA-Gespräch Stellung zur Position des Oberösterreichers: "Derzeit ist Pum Alpin-Direktor! Im Verband diskutieren wir neue Strukturen, erst wenn diese stehen, können wir über eine Aufwertung der Position von Hans Pum sprechen. Sicher ist, dass er nur nach oben befördert werden kann." Mit der Neustrukturierung des Verbandes will sich Schröcksnadel aber Zeit lassen. "Das kann auch erst in zwei Monaten fertig sein, da stehen wir nicht unter Druck."

Das Betreuerteam der Damen bleibt unverändert. Unter Rennsportleiter Herbert Mandl arbeiten Jürgen Kriechbaum (Abfahrt/Super-G), Günter Obkircher (Slalom/Riesenslalom) und Bernd Brunner (Gesamtleitung Nachwuchs). "Viele Leute haben zwar mit gravierenden Änderungen spekuliert", erklärte Schröcksnadel, "aber wir haben erst im Vorjahr das Team neu aufgestellt. Bleiben wir von Verletzungen verschont, haben wir sicher ein starkes Damenteam."

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