"Bach? Teil des Doping-Systems"

Diskus-Star Harting attackiert IOC-Boss scharf

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Deutscher übt massive Kritik an Bach und dem milden Russland-Urteil.

Robert Harting ist ein Mann deutlicher Worte. Das beweist er in der "Causa Russland" erneut. Nachdem sich das IOC gegen einen Ausschluss für Rio aussprach, hagelt es Kritik von allen Seiten. Der Diskus-Olympiasieger von London spricht nun Klartext: Er attackiert Thomas Bach scharf.

"Für mich ist er Teil des Doping-Systems, nicht des Anti-Doping-Systems. Ich schäme mich für ihn", so der 31-jährige Deutsche. Harter Tobak!

Bach übernahm 2013 den IOC-Vorsitz, pflegt eine enge Beziehung zu Wladimir Putin. Jene gilt als Grund für das milde Urteil, obwohl Russland jahrelanges Staatsdoping nachgewiesen werden konnte.

Das ist "einfach peinlich"

Harting: "Ich habe schon oft meine Enttäuschung über Thomas Bach geäußert. Aber das ist eine neue Dimension." Er wirft seinem Landsmann vor, "keinerlei Interesse" zu haben, den "Schmerz der sauberen Athleten" zu fühlen.

Bach Putin
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Am Sonntag fiel die Entscheidung des IOC, die Verantwortung an die Sportverbände abzuschieben. Jene könnten eigenständig darüber richten, ob russische Athleten in ihren Sportarten an den Olympischen Spielen 2016 teilnehmen dürfen oder nicht.

Das sei "einfach peinlich", betont Harting: "Für mich ist eine Welt untergegangen. Ich kann das eigentlich nicht verstehen."

Ist Bach noch tragbar?

Verärgert reagierte Harting auf den Ausschluss der russischen Whistleblowerin Julia Stepanowa: "Ihr Start wäre ein Schlag ins Gesicht von Herrn Putin gewesen. Deshalb findet das nicht statt."

Er stellte abschließend die Frage, ob Bach "noch tragbar ist". Darüber könne jedoch nicht er entscheiden. Um den IOC-Präsident zu stürzen, brauche es eine "Allianz aus Wirtschaft, Medien und Politik".

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