670 Bewohner wollte nicht mehr ins ungarische Kolontar.
Die Ungarische Aluminium-AG (MAL), mutmaßliche Verursacherin der Giftschlamm-Katastrophe in Ungarn, hat am Freitag doch noch nicht den Betrieb wieder aufgenommen. "Mit dem Management des Unternehmens müssen noch weitere Daten abgeglichen werden", erklärte eine Sprecherin des Katastrophenschutzes.
Der Chef dieser Behörde, György Bakondi, war zu Wochenbeginn als Regierungskommissar für die unter staatliche Zwangsverwaltung gestellte MAL eingesetzt worden. Der ungarische Umweltstaatssekretär Zoltan Illes hatte zuvor dem Werk die Betriebsgenehmigung entzogen, nachdem aus einem Auffangbecken rund eine Million Kubikmeter giftiger Bauxitschlamm ausgeflossen waren.
40 Quadratkilometer verseucht
Dabei starben in den benachbarten Ortschaften Kolontar und Devecser neun Menschen, etwa 150 wurden verletzt. Dutzende Häuser wurden beschädigt und können nicht mehr bewohnt werden. Die laugen- und schwermetallhaltige Brühe verseuchte eine Fläche von 40 Quadratkilometern.
Am Freitag erlaubte die Regierung den Bewohnern von Kolontar erstmals, in ihr Dorf zurückzukehren. Doch nur 30 der 700 Menschen machten von dieser Möglichkeit Gebrauch, berichtete das Internet-Portal "index.hu".