Nach Evakuierungsmission

Afghanistan: Deutsche Soldaten kehren zurück

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Tausende noch auf deutscher Ausreiseliste.

Die ersten Soldaten der Bundeswehr sind von ihrer Evakuierungsmission in Afghanistan nach Deutschland zurückgekehrt. Auf dem Luftwaffenstützpunkt Wunstorf bei Hannover landeten am Freitagabend kurz vor 20.00 Uhr drei Militärmaschinen. Für den Rückflug der Soldaten nach Deutschland wurden ein Airbus A310 der Luftwaffe und zwei Militärtransporter A400M eingesetzt. An Bord eines Flugzeugs war nach Militärangaben auch Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU).

Die Einsatzkräfte waren in Taschkent gestartet, der Hauptstadt von Usbekistan. Dort hatte die deutsche Bundeswehr ein Drehkreuz eingerichtet, um in kurzen Shuttleflügen Deutsche und bedrohte Afghanen aus Kabul auszufliegen. Nach Bundeswehrangaben waren an der Evakuierungsmission 454 Einsatzkräfte beteiligt, darunter 19 Soldatinnen. Ein Teil der Einsatzkräfte und des Materials war am Freitagabend noch in Taschkent.

Auch Österreicher mit afghanischen Wurzeln und Aufenthaltstiteln wurden mit Hilfe der Bundeswehr evakuiert.

300 Deutsche warten noch auf Rettung

Nach dem Ende des Evakuierungseinsatzes der Bundeswehr in Afghanistan warten noch rund 300 Deutsche und mehr als 10.000 Afghanen auf Ausreise nach Deutschland. Das teilte das Auswärtige Amt am Freitag mit. Die Lage am Flughafen von Kabul schätzt das Krisenreaktionszentrum des Amts nach dem verheerenden Anschlag am Vortag weiter als "hochgefährlich" ein und warnt deutsche Staatsbürger davor, sich in der Nähe des Airports aufzuhalten.

Die USA setzten ihre Evakuierungsflüge trotz des verheerenden Anschlags von Donnerstag mit etwa 100 Toten fort.
 

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