Großteil der Vetriebenen bleiben auf dem Kontinent.
Über das Mittelmeer nach Europa fliehende Afrikaner machen nur einen Bruchteil der Flüchtlingskrise auf dem Kontinent aus. Nirgends sonst sind so viele Menschen auf der Flucht vor Krieg, Hunger und Unfreiheit.
15 Millionen aus Heimat vertrieben
Südlich der Sahara haben die Krisen in Ländern wie dem Südsudan, dem Kongo, Somalia, Nigeria oder der Zentralafrikanischen Republik dem UNO-Flüchtlingshilfswerk zufolge 15 Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Afrikanische Nachbarstaaten gewähren ihnen Schutz.
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Somalia
Knapp eine Million Somalis sind vor Hunger und der anhaltenden Gewalt in ihrer Heimat am Horn von Afrika in Nachbarländer geflohen. Rund 420.000 leben in Kenia, jeweils etwa 250.000 in Äthiopien und im Jemen.
Nigeria
Mehr als 2,2 Millionen Menschen haben sich aus dem von Boko Haram terrorisierten Nordosten des Landes in sicherere Landesteile gerettet. Knapp 180.000 haben Nigeria verlassen. UNICEF zufolge sind unter den vor den Islamisten der Boko Haram fliehenden Menschen in Nigeria, Kamerun und dem Tschad 1,4 Millionen Kinder.
Kongo
Rund 500.000 Kongolesen sind vor andauernder Gewalt und Gesetzlosigkeit in Nachbarländer geflohen. Mehr als 2,75 Millionen Menschen sind Binnenflüchtlinge.
Eritrea
Rund 220.000 Menschen sind aus dem autokratisch regierten und von der Außenwelt abgeschotteten Staat in Nachbarländer geflüchtet, jeweils etwa zur Hälfte in den Sudan und nach Äthiopien. Zudem sind allein seit 2012 bereits mehr als 100.000 Eritreer in die EU, nach Norwegen und in die Schweiz geflohen.
Südsudan
Rund 775.000 Menschen sind wegen des Bürgerkriegs im Südsudan in die Nachbarländer geflohen, zumeist nach Äthiopien, Uganda und in den Sudan. Weitere 1,65 Millionen haben ihre Heimat verlassen, um innerhalb der Landesgrenzen anderswo Schutz zu suchen.
Zentralafrikanische Republik
Rund 460.000 Menschen sind vor den Kämpfen in die Nachbarländer Kamerun, Tschad und Kongo geflohen. Etwa ebenso viele gelten als Binnenflüchtlinge.
Burundi
Aus Angst vor neuer Gewalt in dem kleinen ostafrikanischen Land sind allein seit März 210.000 Menschen in die Nachbarländer geflohen.