IS-Miliz leistet erbitterten Widerstand - 25 Tote bei Selbstmordanschlägen.
In einem erbitterten Häuserkampf gegen die IS-Miliz haben irakische Spezialkräfte ihre Offensive auf Mosul fortgesetzt. Straße um Straße rückten sie am Wochenende vor und lieferten sich schwere Gefechte mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), wie ein Armeesprecher sagte. Nördlich von Bagdad wurden bei Selbstmordanschlägen am Sonntag mindestens 25 Menschen getötet, der IS bekannte sich dazu.
"Unsere Streitkräfte sind dabei, die Bezirke Al-Samah, Karkukli, Al-Malajeen und Shakak al-Chadra zu befreien", sagte Abdelghani al-Assadi von der Anti-Terror-Einheit CTS der Nachrichtenagentur AFP. In der Vergangenheit hatten die Jihadisten immer wieder ohne nennenswerten Widerstand Ortschaften verlassen, in Mosul jedoch wehren sie sich entschlossen gegen die eintreffenden irakischen Truppen, die aus der Luft von einer US-geführten internationalen Militärallianz unterstützt werden.
Starker Widerstand
"Der Widerstand ist sehr stark, sie mussten große Verluste erleiden", sagte al-Assadi über die IS-Kämpfer. Die Offensive auf Mosul läuft seit Mitte Oktober. Derzeit werden die Jihadisten im Süden der Stadt von der irakischen Armee und Polizeieinheiten angegriffen und im Osten von den Eliteeinheiten. In Mosul selbst werden über eine Million Zivilisten vermutet - einigen von ihnen gelang aber bereits die Flucht vor den andauernden Kämpfen.
Das irakische Migrationsministerium erklärte am Samstag, in den vergangenen zwei Tagen seien 9.000 Menschen in Empfang genommen worden, die vor den Kämpfen geflohen seien. Insgesamt seien seit Beginn der Großoffensive auf Mosul rund 34.000 Menschen auf der Flucht. Hilfsorganisationen verstärken derzeit ihre Kapazitäten, um auf den erwarteten Ansturm reagieren zu können.
Weiße Fahnen
Der 34-jährige Abu Sara berichtete im Flüchtlingslager nahe Chasir in einem von Kurden kontrollierten Gebiet, wie er vor Schüssen, Luftattacken und Granatenangriffen aus seinem Viertel al-Samah floh. "Wir sind viele Kilometer gelaufen und haben nur die Kleidung mitgenommen, die wir am Körper tragen", sagte er. "Den ganzen Weg über haben wir weiße Fahnen geschwenkt." Viele Zivilisten, denen die Flucht aus Mosul gelang, berichten von einem Leben wie in einem Gefängnis unter freiem Himmel.
Weiter südlich, am Eingang von Tikrit sowie in Samarra, sprengten Attentäter am Sonntag mindestens zwei Fahrzeuge in die Luft. Nach Angaben der Behörden wurden mindestens 25 Menschen getötet und mehr als 50 weitere verletzt. Der IS behauptete, für die Attacken in den Ortschaften nördlich von Bagdad verantwortlich zu sein. Die Miliz sprach von drei Attentätern, zwei von ihnen sollen demnach aus Mosul stammen.