Der Fall des 39-jährigen Nigerianers zeigt die Lücken in Deutschlands Asylsystem auf.
Der 39-jährige Jeffrey Omorodion sollte im März mit seiner Familie aus einer deutschen Asylunterkunft nach Frankreich abgeschoben werden. Denn dort hatte er laut BILD zuerst Asyl beantragt.
Polizisten angegriffen
Doch bei der Abschiebung rastete der Nigerianer aus - und griff Polizisten mit einem 20 Zentimeter langen Messer an. "Ich war total geschockt und wusste nicht, wer da an die Tür hämmert. Um meine Familie zu verteidigen, habe ich mein langes Messer unter dem Bett hervorgezogen. Ich habe niemanden verletzt. Als sich die Polizei zu erkennen gab, habe ich mich nicht gewehrt", zitiert die Zeitung den 39-Jährigen.
Nach der Attacke wurde Omorodion gefesselt nach Toulouse geflogen, auch seine Familie wurde abgeschoben. Über den Nigerianer wurde ein Einreiseverbot verhängt.
Wieder in Deutschland
Doch die Familie kümmerte sich nicht darum: "Am Flughafen Toulouse angekommen mussten wir mit dem Bus zu einer Adresse fahren. Dort sagte man uns, dass sie nichts für uns tun können, alle Unterkünfte voll. Wir hätten mit den Kindern neben Müllsäcken übernachten sollen", so Omorodion gegenüber BILD. Also habe sich die Familie zum Bahnhof begeben, wo sie am nächsten Tag den ersten Zug nach Deutschland genommen habe.
"An der Grenze wurden wir nicht kontrolliert. Wir sind in Karlsruhe angekommen, dort zur Erstaufnahme gegangen. Von dort schickte man uns zurück in eine andere Unterkunft", so der Nigerianer laut der Zeitung.
Finanziell abgesichert
Gemeinsam mit 40 anderen Familien leben der 39-Jährige und seine Familie nun in dieser Unterkunft. Dort werden sie wohl noch länger bleiben, denn Deutschland müsse nun auf eine Entscheidung der französischen Behörden warten.
Trotz Abschiebung und Einreiseverbot ist Omorodions Familie übrigens noch finanziell abgesichert: Vor der Abschiebung habe der Nigerianer 1200 Euro pro Monat bekommen, nun bekomme die Familie "Leistungen gemäß dem Asylbewerberleistungsgesetz, so lang sie kein eigenes Vermögen oder Einkommen hat", zitiert BILD den Sprecher im baden-württembergischen Innenministerium, Carsten Dehner.