Grenz-Camp

Athen will Flüchtlinge aus Idomeni wegbringen

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Mindestens zwei Flüchtlinge sind bereits an Hepatits A erkrankt.

Griechenland hat am Samstag seine Bemühungen intensiviert, die Flüchtlinge aus dem provisorischen Camp bei Idomeni in besser ausgestattete Aufnahmelager zu bringen. Zwei Hepatitis-A-Erkrankungen in dem Camp unterstrichen die Befürchtungen, dass es dort zu Seuchen kommen könnte.

12.000 Migranten
Bei Idomeni kampieren noch etwa 12.000 Menschen. Nach tagelangem Regen in oft undichten Zelten sind sie durchnässt. Der Boden ist aufgeweicht und matschig. Viele wollen von dort nicht weggehen, weil sie auf eine Öffnung der Grenze zu Mazedonien hoffen.

Die griechischen Behörden verteilten am Samstag Flugblätter in Idomeni, mit denen die Flüchtlinge darüber informiert wurden, dass der Weg über Mazedonien nach Mittel- und Nordeuropa nunmehr versperrt sei. Die Menschen wurden aufgefordert, in die für sie geschaffenen Aufnahmelager zu gehen.

Schlechte Bedingungen
In Häfen und auf den Inseln seien die Flüchtlinge und Migranten angehalten worden, nicht nach Idomeni zu gehen, teilte die Regierung mit. Griechenland werde ihnen Unterkunft, Lebensmittel und Gesundheitsversorgung zur Verfügung stellen. Vize-Verteidigungsminister Dimitris Vitsas, der für die Versorgung und Unterbringung der Flüchtlinge verantwortlich ist, sagte, 400 Personen hätten Idomeni am Freitag verlassen. Er rechne mit steigenden Zahlen in den nächsten Tagen.

Wegen der schlechten hygienischen Bedingungen in dem Camp wächst die Sorge vor Infektionen. Am Freitag sei bei einem neunjährigen Mädchen Hepatitis A festgestellt worden, am Samstag bei einer weiteren Person, hieß es bei den Gesundheitsbehörden. Die Krankheit kann durch verschmutztes Wasser übertragen werden. Die Behörden setzten unterdessen zusätzliche Tankwagen zur Wasserversorgung in Idomeni ein.
 

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