Neonazigruppe "Odins Soldaten" patroullieren auf den Straßen Finnlands
Sie tragen schwarze Sweater mit einem Vikingerschädel als Symbol auf ihrem Rücken, so marschieren die maskierten, flüchtlingsfeindlichen "Odins Soldaten" in den Städten des skandinavischen Landes. Die nach dem Wikingergott Odin benannte Neonazigruppe wurde letztes Jahr in der Stadt Kemi, einer Grenzstadt im Norden Finnlands die Eintrittspunkt für viele Flüchtlinge geworden ist, gegründet.
Odins Soldaten breiten sich über Finnland aus
Die Neozazigruppe partoulliert täglich mit Slogans wie "Migranten nicht willkommen" die Straßen Kemis, trotz frostiger -30C. Sie behaupten, in 23 Städten ihr Unwesen zu treiben, von der Polizei bestätigt wurden allerdings nur fünf. Auf ihrer (momentan offline geschalteten) Website proklamierten"Odins Soldaten" dass "die islamischen Eindringlinge Unsicherheit erzeugen und die Kriminalitätsrate erhöhen".
Sexuelle Belästigung als Motiv
Mika Ranta, einer der Gründer der Gruppe, sagte in einem Zeitungsinterview im Oktober "Wir sind in einer Situtation erwacht, in der sich unterschiedliche Kulturen treffen. Unser größtes Problem war, als wir auf Facebook erfahren haben, dass neue Asylanten vor den Grundschulen beobachtet wurden, wie sie Fotos von den Mädchen machten". Laut Polizeiberichten haben sich die Fälle sexueller Belästigung in den letzten Monaten von 75 auf 147 erhöht, es sind jedoch keinen Hinweis auf Täter mit ethnischem Hintergrund.
Noch keine Auseinandersetzungen zwischen Flüchtlingen und "Odins Soldaten" bekannt
Bisher wurden noch keine gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Flüchtlingen und "Odins Soldaten" gemeldet, Finnlands Polizei wirft dennoch ein wachsames Auge auf die Neonazigruppe. Laut Geheimdienst hätten manche der Patroulletruppen Verbindungen zu extremistischen Gruppen.
Finnische Öffentlichkeit gegen Odins Soldaten
Die meisten Finnen sprechen sich gegen "Odins Soldaten" aus, ihr Wachstum zeigt jedoch, dass die drei Jahre Rezession im Land mit den einhergehenden Sparmaßnahmen bei Sozialleistungen ihre Spuren hinterlassen haben.
Finnische Regierung gegen Patrouillen
Die finnische Koalitionsregierung äußerte sich lautstark gegen die Patrouillen der Neonazis. "Diese Patrouillen haben ganz offensichtlich rassistische, anti-Immigrations Züge und ihre Aktionen fördern in keinster Weise die öffentliche Sicherheit", so Innenminister Petteri Opro zu Reuters. Auch Ministerpräsident Juha Siplia meinte in einem TV-Interview "Zivilpatrouillen können nicht die Autoriät der Polizei übernehmen".