Golf von Mexiko

BP meldet erstmals Öl-Stopp

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Noch will man keine Entwarnung geben, die Tests hätten erst begonnen.

Erstmals seit drei Monaten fließt kein Öl mehr aus dem Bohrloch im Golf von Mexiko. Experten von BP gelang es am Donnerstag (Ortszeit), alle Ventile eines Auffangzylinders zu schließen. Das Ölleck vor der US-Küste sei damit zumindest vorübergehend abgedichtet, sagte BP-Topmanager Ken Wells am Donnerstag. Es ist der erste entscheidende Durchbruch im Kampf gegen die schwere Ölpest. Wells warnte aber vor vorschneller Zuversicht: "Die Tests haben gerade erst begonnen."

Zu Testzwecken geschlossen
"Es ist schön zu sehen, dass kein Öl mehr in den Golf fließt", freute sich Wells. Seit 21.20 Uhr MEZ "fließt kein Öl mehr in den Golf von Mexiko". Zunächst bleibe das Leck in 1500 Meter Tiefe lediglich zu Testzwecken geschlossen. Diese Tests würden zwischen sechs 48 Stunden dauern.

Bei den Tests soll geklärt werden, ob das Steigrohr in der Tiefe bei einer Schließung des Lecks dem Druck standhält oder ob es Lecks gibt. Alle sechs Stunden wollen die Experten den Druck messen, heißt es.

Am 20. April war die Ölplattform "Deepwater Horizon" explodiert und wenig später gesunken. Bisher verschmutzen Tag für Tag bis zu 8200 Tonnen Rohöl das Meer, weite Teile der US-Golfküste sind verseucht. Doch selbst wenn der erneute Anlauf gelingt, wäre es nur eine vorübergehende Lösung. Vollständig verschließen sollen die Quelle Entlastungsbohrungen mehrere Kilometer unter dem Meeresboden. Damit wird aber frühestens Ende Juli oder Anfang August gerechnet.  

Hoffen auf Ende von Desaster
Der britische Konzern hofft, mit der neuen Abdichtvorrichtung endlich dem seit knapp drei Monaten andauernden Desaster ein Ende zu setzen. Die BP-Plattform "Deepwater Horizon" war am 20. April explodiert und zwei Tage später gesunken. Dies verursachte die größte Ölkatastrophe in der US-Geschichte, das ausströmende Öl bedroht vor allem die Ökosysteme im Golf von Mexiko und an den Küsten im Süden der USA.

Bisher strömten Schätzungen der Internationalen Energieagentur zufolge zwischen 2,3 und 4,5 Millionen Barrel Öl ins Meer. Das entspricht zwischen der 58- und 112-fachen Menge, die 1989 bei der Ölkatastrophe der Exxon Valdez in Alaska ausgelaufen war.

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