Experte: DANN hat Putin ein großes Problem
Wladimir Putin (72) spielt weiterhin auf Zeit. Der Kreml signalisiert zwar immer wieder öffentlich Verhandlungsbereitschaft, einen vom US-Präsidenten Donald Trump geforderten Ukraine-Deal stimmte man bisher aber nicht zu.
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Wie die BILD berichtet, haben westliche Regierungen eine brisante Vermutung, warum Moskau keinen Deal eingeht. Demnach könnte Putin erhebliche innenpolitische Schwierigkeiten haben, den Krieg zu beenden.
Rüstungsindustrie
Putin hat seine Kriegsziele in der Ukraine noch immer nicht erreicht, zudem wurde die Rüstungsindustrie völlig aufgebläht – viele Russen verdienen gut am Krieg. Dies mache es auch schwer, sich auf Kompromisse einzulassen.
Wirtschaftsexpertin Alexandra Prokopenko glaubt allerdings nicht, dass ein Kriegsende Auswirkungen auf die Rüstungsindustrie hat. „Aus meiner Sicht wird das Ende des Krieges keine Auswirkungen auf die Rüstungsindustrie haben – der Sektor wird weiterhin vom staatlichen Bedarf profitieren.“
Welle der Gewalt
Der Kreml könnte aber ein anderes Problem bekommen. „Für Putin dürfte der Umgang mit den heimkehrenden Veteranen nach einem Ende der Kriegshandlungen eine Herausforderung sein“, so Russland-Expertin Margarete Klein zur BILD. „Diejenigen, die sich als Freiwillige an die Front begeben haben, haben durch den Krieg finanziell oftmals ein Vielfaches des Durchschnittslohns in mehreren Jahren verdient.“
Endet der Krieg, dann kehren diese gewalttätigen und oftmals traumatisierten Männer wieder zurück und müssen schlecht bezahlte Jobs antreten. „Es besteht durchaus die Gefahr, dass manche – wie bei den zurückgekehrten Afghanistan- und Tschetschenien-Veteranen – in die Kriminalität abdriften“, so Klein. Russland drohe eine Welle der Gewalt.
Putins Spiel auf Zeit könnte aber auch mit dem Kriegsverlauf zu tun haben. Moskaus Truppen sind weiter in der Offensive und nehmen – wenn auch langsam – immer mehr ukrainische Gebiete ein.