Briten und Deutsche weg

Austro-Botschafter bleibt im Iran

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Nach dem Angriff auf die britische Botschaft ziehen London und Berlin ab.

Nach dem Sturm auf die britische Botschaft in Teheran, der weltweit für Empörung gesorgt hat, bleibt Österreichs Botschafter Thomas Buchsbaum vor Ort. Das bestätigte das Wiener Außenministerium gegenüber ÖSTERREICH. Am Donnerstag sollen bei einem Treffen der EU-Außenminister weitreichende Sanktionen gegen den Iran beschlossen werden, heißt es aus dem Außenministerium.

Großbritannien macht Botschaft dicht
Großbritannien hat alle Mitarbeiter der iranischen Botschaft in London aufgefordert, binnen 48 Stunden das Land zu verlassen. Das sagte Außenminister William Hague am Mittwoch in London. Er reagierte damit auf die Angriffe auf die britische Botschaft in Teheran vom Dienstag. Zuvor war bekannt geworden, dass London seine Diplomaten aus Teheran abzieht.

Teheran weist alle britischen Diplomaten aus
Die Agentur Mehr zitierte Außenamtssprecher Ramin Mehmanparast mit den Worten, der Iran sei nun gezwungen, mit der Ausweisung aller britischen Diplomaten zu reagieren. Er nannte die Erstürmung der britischen Botschaft am Vortag durch iranische Studenten eine unvorhersehbare Aktion einiger wütender Demonstranten. Die Behörden hätten bereits eine Untersuchung eingeleitet.

Britischer Außenminister dankt Spindelegger
Großbritanniens Außenminister William Hague hat sich bei allen Staaten bedankt, die sein Land nach dem Angriff auf die Botschaft in Teheran unterstützt haben und die offensichtlich vom iranischen Regime gedeckten Gewaltakte verurteilt haben. In seiner Rede im Unterhaus des britischen Parlaments zitierte Hague dabei Österreichs Außenminister Spindelegger, der den Angriff mit den Worten "der Iran hat sich damit endgültig außerhalb des internationalen Rechtsrahmens platziert" scharf verurteilt und bekräftigt hat, der Iran irre sich, wenn er "glaube, dadurch die europäische Solidarität unterminieren zu können".

Auch Deutschland reagiert
Als Reaktion auf die Stürmung der britischen Botschaft in Teheran hat Deutschland seinen Botschafter aus dem Iran zurückgerufen. "In Anbetracht der gestrigen Ereignisse in Teheran hat Außenminister (Guido) Westerwelle entschieden, dass der deutsche Botschafter zu Konsultationen nach Berlin zurückgerufen wird", erklärte das Auswärtige Amt am Mittwoch. London hatte zuvor die Schließung seiner Botschaft in Teheran und die Ausweisung aller iranischen Diplomaten aus der britischen Hauptstadt bekanntgegeben.

EU verurteilt Angriff auf die Botschaft

Die Europäische Union hat die Stürmung der britischen Botschaft in Teheran scharf kritisiert. "Ich verurteile dieses inakzeptable Eindringen mit Nachdruck", heißt es in einer Erklärung der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton. Sie forderte die iranische Regierung auf, "unverzüglich ihren internationalen Verpflichtungen einschließlich der Wiener Konvention nachzukommen und Diplomaten und Botschaften zu schützen."

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