In der letzten TV-Debatte zeigten sich Clinton und Sanders von ihrer besten Seite.
Die letzte Chance, um die eigenen Wähler zu überzeugen. In der Nacht zu Dienstag lieferten sich die Präsidentschaftskandidaten der US-Demokraten eine TV-Schlacht vor 600 Gästen. Am 1. Februar beginnen die Vorwahlen.
Auf der Bühne: Die ehemalige Außenministerin Hillary Clinton (68), der Sozialist Bernie Sanders (74) und der in Umfragen weit abgeschlagene Martin O’Malley (53). Obwohl letzterer keine Rolle mehr um die Präsidentschaft spielt, konnte O’Malley mit seinem JFK-Charme Sympathien sammeln. Der Fokus richtete sich daher auf Clinton und Sanders.
Sanders dynamisch
Für den Senator aus Vermont sind die Rahmenbedingungen günstig: In Umfragen liegt Sanders vorn. Zu Beginn der Debatte wies er auf die Nähe Clintons zur Wall Street hin: „Wir müssen das korrupte Finanzsystem abschaffen, das Milliardären erlaubt, Kampagnen zu finanzieren.“ Der 74-Jährige wirkte dynamisch, humorvoll und sympathisch. Clinton dagegen fühlte sich zunehmend in die Ecke gedrängt. Ein Vorteil für sie, wie sich im Laufe des Abends herausstellt.
Clinton staatsmänisch
Denn die ehemalige First Lady lief plötzlich zur Höchstform auf. Auf mehrere kritische Fragen aus dem Publikum reagierte sie fast schon staatsmännisch. So antwortet sie auf das Thema Einkommens-Gerechtigkeit: „Ich habe 40 Jahre lange gegen Ungleichheit gekämpft (…). Als ich mit meinem Mann im Weißen Haus war, sind die Einkommen für alle gewachsen.“ Daraufhin richtete sie sich direkt an ihren schärfsten Herausforderer Sanders: „Ich rede nicht nur. Ich handle.“
Schließlich wies Clinton auf ihre Erfahrungen als Außenministerin hin. Der Iran-Deal wurde während ihrer Amtszeit initiiert und nun von ihrem Nachfolger John Kerry erfolgreich abgeschlossen. Während der Bush-Administration etwa, stand der Iran kurz vor dem Bau einer Atombombe. Heute sei diese Gefahr gebannt, so Clinton.
Mit dieser TV-Debatte hat sich Clinton wieder zurückgemeldet. Doch auch Sanders bewies staatsmännische Kompetenz. Der Kampf um die Kandidatenkür ist daher noch lange nicht entschieden.