Flüchtlingsmädchen

"Darum weinte ich vor der Kanzlerin"

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Merkel brachte Reem (14) bei einem Gespräch über Flüchtlinge zum Weinen.

Dieses Foto ging um die Welt: Bei einer Versammlung erzählt das Flüchtlingsmädchen Reem Sahwil (14) Kanzlerin Angela Merkel von seiner drohenden Abschiebung und beginnt zu weinen. Diese Bilder sorgten für Aufregung – im Internet wurde die Kanzlerin als herzlose Politikerin dargestellt.

Bild am Sonntag besuchte das Mädchen zu Hause in Rostock. Reem erzählt von ihrer tristen Kindheit im libanesischen Flüchtlingslager. Es gab nur einen einzigen Brunnen für 7.000 Leute, nur wenige Stunden Strom pro Tag.

Schicksalsschläge
Das Mädchen kam viel zu früh zur Welt, bekam bei der Geburt lange keinen Sauerstoff. Die Behandlung wurde verzögert, da die Familie nicht versichert war. Reem bleibt nach diesem Unglück zu 30 Prozent gelähmt. Mit sechs Jahren kam der nächste Schicksalsschlag: Ein Autounfall, ihr rechter Oberschenkel wird gebrochen. Sie braucht sechs komplizierte Operationen.

Mittlerweile ist Reem mit ihrer Familie in Deutschland gelandet. Sie spricht die Sprache bereits nahezu perfekt. Als Einzige in ihrer Klasse schafft sie einen Einser in Deutsch.

Video zum Thema: Merkel spricht mit weinendem Mädchen

Über ihr Treffen mit Merkel sagt sie: „Ich dachte, sie wird sagen, dass wir auf jeden Fall bleiben können … Ich begann zu weinen, als sie gesagt hat, dass immer wieder Leute abgeschoben werden. Das hat mich verletzt.“ Für Reem kann es jetzt eine Chance geben: Rostocks Bürgermeister will ihre Abschiebung nicht vollziehen.

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