Stephan B. Nazi Halle Anschlag

Stephan B.

Das Neonazi-Netzwerk des Halle-Killers

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2.200 Menschen sahen sich das Video des Killers online an, bevor es abgedreht wurde.

Das Video, das Stephan B. von seiner Tat im Internet streamte, gibt weitere tiefe Einblicke. Er schimpft auf Juden, meint, sie seien "die Schuldigen". Noch mehr flucht er über sich selbst, nennt sich "unfähiger Versager". Er beschreibt, dass er selbst die Waffen gebaut hat, bevor er sich für ihre Ladehemmungen entschuldigt.
 
Gelöscht. Das Live-Video, 35 Minuten lang, filmte er mit einer Helmkamera. Genau fünf Personen sahen sich die Tat wirklich live an. 2.200 streamten später das Attentat. Nach 30 Minuten wurde es gelöscht. Jetzt wird ermittelt, ob der Killer Helfer aus der Neonaziszene hatte.
 

Neonazi-Netzwerk

Wie die „BILD“ berichtet, soll sich der Halle-Attentäter im Internet radikalisiert haben. Vieles spreche dafür, dass der 27-Jährige in anonymen Foren mit anderen Neonazis gechattet hat. Dass Stephan B. während seiner Horror-Tat auch auf Englisch sprach, deutet darauf hin, dass er sich im Internet auch international vernetzt hat. 
 
Unübersehbar sind auch die Parallelen zu anderen Anschlägen wie Utøya und besonders Christchurch. In Neuseeland tötete Brenton Tarrant im März dieses Jahres 51 Menschen. Der Rechtsextremist nahm seinen Amoklauf dabei mit einer Kamera auf und übertrug ihn – so wie Stephan B. – live im Internet. Auch im Manifest des Halle-Killers würden sich Begriffe wiederfinden, die auch andere Attentäter verwendet haben.
 
Laut Verfassungsschutz gibt es rund 24.000 Rechtsextreme in Deutschland, die Hälfte davon soll gewaltorientiert sein. 
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