Für die Krisenbewältigung innerhalb der EU wünscht sich Strasser einen eigenen Koordinator, der sich um die zuständigen Kommissare kümmern soll.
Der ÖVP-Spitzenkandidat für die EU-Wahl, Ernst Strasser, fordert einen europäischen Koordinator für die Bekämpfung der Wirtschaftskrise. Derzeit sind in der EU-Kommission vier verschiedene Politiker für die Krisenbewältigung zuständig. "Die Bewältigung der Wirtschaftskrise wird die zentrale Herausforderung für die neue Kommission sein. Daher möchten wir darüber nachdenken, wie das Management der Krise in der kommenden Kommission optimal koordiniert werden kann", sagte Strasser. Selbst in die EU-Kommission einziehen möchte er nicht.
"Koordinator für Aufschwung"
Strasser schlägt
einen "Koordinator für Wirtschaftsaufschwung und Finanzmarktkontrolle" vor,
der auf die Abstimmung der Maßnahmen achten und dem Kommissionspräsidenten
zuarbeiten soll. Der Koordinator soll aus den Reihen der 27 EU-Kommissare
stammen und die Tätigkeit der Ressorts "Wirtschaft und Währung",
"Unternehmen und Industrie", "Binnenmarkt" sowie "Institutionelle
Beziehungen" aufeinander abstimmen.
ÖVP-Delegationsleiter
Strasser selbst will als
ÖVP-Delegationsleiter im Europaparlament kandidieren und sich nebenbei um
sein Unternehmen kümmern. Mit den Personenkomitees und
Vorzugsstimmenwahlkämpfen der hinter ihm gereihten ÖVP-Kandidaten habe er
kein Problem, betont Strasser. Er selbst will jedenfalls kein
Personenkomitee organisieren.
Ehemalige Parteichefs gegen Strasser
Der bisherige
ÖVP-Delegationsleiter in Brüssel, der von der Partei nur mehr auf den
zweiten Listenplatz gereiht wurde, hat in seinem Personenkomitee unter
anderem alle noch lebenden früheren ÖVP-Parteichefs versammelt.
Altparteichef Erhard Busek hatte zuletzt zudem öffentliche Kritik an
Strasser geübt. Auch der ÖVP-Bauernbund und der Seniorenbund führen für ihre
Kandidaten Vorzugsstimmenwahlkämpfe.
Vorzugsstimmen
Für Strasser sind die Vorzugsstimmenkampagnen kein
Problem, wie er betont: "Es ist abgesprochen, dass jeder, der auf wählbarer
Stelle steht, eingeladen und aufgefordert ist, einen Vorzugsstimmenwahlkampf
zu führen und ich unterstützte das auch." Er selbst werde kein
Personenkomitee gründen.
Ob er Othmar Karas die Position des ÖVP-Delegationsleiters überlassen würde, wenn ihn der Zweitgereihte mit einem Vorzugsstimmenwahlkampf überholen sollte, wollte Strasser nicht sagen: "Ich freue mich über jede Vorzugsstimme für Othmar Karas."