Das ist Moskaus Plan für einen Waffenstillstand in der Ukraine.
Die Spannung steigt. Am Freitag steigt das mit Spannung erwartete Treffen zwischen Russen-Machthaber Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump in Alaska. Dort soll eine mögliche Friedenslösung verhandelt werden.
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Im Vorfeld des Gipfels hat Dmitri Suslow, ein wichtiger außenpolitischer Berater des Kreml, über die Forderungen Putins gesprochen. „Es gibt zwei mögliche Optionen. Die erste ist, dass die beiden Präsidenten einen bilateralen russisch-amerikanischen Plan zur Erreichung eines Waffenstillstands in der Ukraine verabschieden“, so Suslow gegenüber der „Corriere della Sera". Dieser Punkt sei für Moskau entscheidend. „Das Abkommen besteht zwischen uns und den Vereinigten Staaten, ohne die Ukraine und Europa."
Das ist Russlands Plan
Konkret soll Folgendes vereinbart werden:
- Die Ukraine zieht sich vollständig aus dem Donbass (Regionen Donezk und Luhansk) zurück.
- Die russischen Truppen ziehen sich im Gegenzug aus den Regionen Sumy, Dnipropretowsk und Charkiw zurück.
- In allen anderen Regionen (darunter auch die von Russland beanspruchten Cherson und Saporischschja) wird die Frontlinie eingefroren.
- Kein NATO-Beitritt der Ukraine.
- Die Ukraine soll entmilitarisiert werden.
Selenskyj lehnt ab
Suslow betont, dass Putin damit von seiner Maximalforderung abgeweicht sei. Bisher habe man stets gefordert, dass sich die Ukraine aus allen vier von Russland beanspruchten Regionen zurückzieht. Es gibt aber auch eine zweite Option. Wenn Selenskyj einen Deal ablehnt und Trump dann sämtliche Hilfe an die Ukraine einstellt. „Das würde ihre Niederlage und ihren völligen Zusammenbruch beschleunigen“, so Suslow. Die Hoffnungen in Moskau sind groß. „Wir erwarten, dass Trump Putins Vorschlag annimmt. Für ihn ist es genau der richtige Ausweg.“
Selenskyj hat auf Putins Forderungen bereits reagiert. Die Ukraine könne die beiden Regionen Donezk und Luhansk nicht einfach aufgeben. „Der Donbass wäre für die Russen ein Sprungbrett für einen neuen, zukünftigen Angriff." Kiew forderte einmal mehr die Teilnahme am Gipfel ein.