Deutschland

Zug nach Terror-Drohung evakuiert

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Der Geheimdienst warnt vor Racheakten für Bin Ladens Tod.

Ein deutscher ICE-Zug ist nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa am Freitag wegen einer CD-Rom mit der Aufschrift "Allah wird uns alle töten" in Freiburg gestoppt worden. Die CD sei im Bordbistro des ICE von Berlin nach Interlaken gefunden worden und in Karlsruhe der Bundespolizei übergeben worden. Darauf sei der Zug weitergefahren, aber in Freiburg gestoppt worden, wo die Waggons geräumt wurden.

Die Passagiere seien auf andere Züge umgestiegen. Hinweise auf denjenigen, der die CD hinterlassen habe, gebe es bisher nicht. Weitere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt. Polizei und Rettungsdienste waren im Großeinsatz.

Geheimdienst warnt vor Terroranschlägen nach Bin Ladens Tod

Der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND),  warnt nach dem Tod des Terror-Paten Osama bin Laden vor Racheaktionen von fanatischen Anhängern. "Wir müssen derzeit besonders auf Einzeltäter achten, die nicht aus fest strukturierten Zusammenhängen kommen, sondern mit Bestrafungsaktionen ihren Beitrag zum Dschihad leisten wollen", sagte BND-Chef Ernst Uhrlau dem "Spiegel" nach einem Vorabbericht vom Freitag. Attentäter wie der Frankfurter Islamist, der im März zwei US-Soldaten am Frankfurter Flughafen erschossen hatte, seien mindestens eine so große Gefahr wie organisierte Anschläge von Al-Kaida selbst.

Der Tod ihres Anführers werde die Organisation allerdings auch vor große Probleme stellen, sagte Uhrlau. Es sei sehr fraglich, ob Spenden, die vor allem wegen Bin Laden eingegangen seien, künftig noch weiter fließen würden. Unklar sei auch, ob Al-Kaida-Anhänger, die ausdrücklich Bin Laden die Treue geschworen hätten, seinem Nachfolger gehorchen würden. Zu den Extremisten, die in der Ära nach Bin Laden an Bedeutung gewinnen könnten, zählt Uhrlau den Chef von Al-Kaida im Jemen, Anwar al-Aulaki. "Er gilt als charismatisch, er hat schon große Operationen geleitet, ihm traue ich eine größere Rolle zu", erklärte der BND-Chef.

 

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