Die Bundesregierung bereitet eine Abschiebe-Offensive vor: Afghanische Staatsbürger sollen künftig nicht mehr nur mit Charter-Flügen, sondern auch per Linienflug zurückgeführt werden.
Wie die deutsche "Bild" berichtet, steht das deutsche Innenministerium unter Alexander Dobrindt (CSU) kurz davor, ein neues Verfahren zu starten.
- Merz zittert heute vor AfD-Wahlbeben
- Nach Russen-Drohnen in Polen: Eurofighter-Kampfjets an NATO-Ostgrenze geschickt
- Merz will sich noch nicht zu Israel-Sanktionen positionieren
Anfang September traf sich eine deutsche Delegation mit Taliban-Vertretern in Katar, um einen regelmäßigen Abschiebemechanismus zu etablieren. Nun wird auch eine Entsendung nach Kabul vorbereitet – unter Vermittlung Katars.
Rückblick auf bisherige Flüge
Seit der Machtübernahme der Taliban im Sommer 2021 wurden nur zwei Rückführungen aus Deutschland organisiert. Im Herbst 2024 waren es 28, im Juli 2025 dann 81 afghanische Schwerstkriminelle, die per Charter-Maschine ausgeflogen wurden.
Zahlen und Hintergründe
Laut Bundesregierung wurden zwischen 2015 und 2024 insgesamt 108.409 schwere Straftaten registriert, an denen mindestens ein afghanischer Tatverdächtiger beteiligt war. Ende 2024 lebten rund 461.000 Menschen mit afghanischen Wurzeln in Deutschland, darunter etwa 347.600 Schutzsuchende. Rund 11.500 Afghanen gelten als ausreisepflichtig.
Kritik von Flüchtlingsorganisationen
„Pro Asyl“ kritisierte die Abschiebepläne erneut scharf. Jede Rückführung verstoße gegen das völkerrechtliche Verbot, da Betroffenen in Afghanistan Folter oder unmenschliche Behandlung drohe, hieß es nach dem letzten Flug im Juli.