Wie Nacktfotos zum Politikum wurden

Die schmutzigen Details der Bezos-Scheidung

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Affäre, Ehe-Aus und Erpressungsversuche - dieser Teil im Leben des reichsten Mannes der Welt lässt nichts an Drama und Intrigen aus.

Es war eine Bombe, die am 9. Jänner 2019 geplatzt ist. Amazon-Boss Jeff Bezos und seine Frau MacKenzie lassen sich nach 26 Jahren Ehe scheiden. "Nach einer langen Periode getrennter Leben auf Probe" hätte man sich nun für diesen Schritt entschieden. Man wolle aber natürlich weiterhin Freunde bleiben, hieß es in dem veröffentlichten Statement.

Natürlich war das Interesse an dieser Scheidung, bei der es immerhin um über 150 Milliarden US-Dollar ging, enorm. Und so dauerte es nur wenige Stunden bis die Öffentlichkeit auch vom Grund für die plötzliche Trennung erfuhr. Er war brünette, Latina und heißt Lauren Sanchez. Die 49-Jährige und der 55-jährige Bezos hatten eine heiße Affäre. Pikant: Sanchez ist eigentlich mit Patrick Whitesell verheiratet. Er war einst ein guter Freund Bezos' und er war es auch, der die beiden späteren Turteltauben vor rund zehn Jahren einander vorstellte.

Jeff Bezos Lauren Sanchez
© Fotomontage: oe24; Quelle: Getty Images
Bezos und Lauren Sanchez ließen nichts anbrennen.

Steckt Trump dahinter?

Doch dann wurde das Affären-Drama auch noch zum Politikum. Denn die Affäre mit der Ex-TV-Moderatorin enthüllt, hat der "National Enquirer". Es wurden erotische Textnachrichten, teure Liebes-Trips im Privatjet und geheime Sex-Treffen enthüllt. Der Amazon-Boss wurde öffentlich entblößt und wittert ein Komplott. Denn der "Enquirer" gehört David Pecker, einem engen Freund von US-Präsident Donald Trump. Und das Bezos Eigentümer der Trump-kritischen "Washington Post" ist, sieht er darin eine Art Racheakt. Trump selbst wetterte ebenfalls gegen Bezos und freute sich über die Affären-Schlagzeilen des Amazon-Chefs. Der Enquirer hätte Bezos' Renommierblatt vorgeizeigt, wie wahrer Aufdeckerjournalismus funktioniere, so der US-Präsident damals auf Twitter.

Die Schlagzeilen wurden zu groß und Bezos zog die Reißleine. Er beendete die Beziehung mit Sanchez vorerst und kümmerte sich nun darum, die Person herauszufinden, die die Infos an das Blatt weitergab. Dafür beauftragte er sogar seinen Sicherheitschef Gavin de Becker, einen Ex-CIA-Berater, der als Koryphäe in der Branche gilt. Dies machte "Enquirer"-Chef Pecker offenbar nervös.

Trump Bezos
© Fotomontage: oe24

Erpressungsbrief veröffentlicht

Knapp einen Monat nach Bekanntwerden der Scheidung, am 7. Februar, geht Bezos dann selbst in die Offensive. Er machte einen Erpressungsversuch öffentlich. Pecker habe ihn mit weiteren Nacktbildern gedroht, sollten die Ermittlungen zu den Hintergründen der Recherchen nicht beendet werden. Der reichste Mann der Welt veröffentlichte sogar den gesamten Erpressungsbrief in dem sogar von einem Foto von Bezos Penis die Rede war.

Plötzlich kam man dem Maulwurf ein Stück näher. Nun rückte aber der Bruder von Sanchez in das Zentrum. Michael Sanchez, ein mittelmäßiger Hollywood-Manager soll die privaten Bilder seiner Schwester für rund 200.000 Dollar verkauft haben.

Mischen jetzt auch noch die Saudis mit?

Aber Sicherheitschef De Becker will nicht locker lassen. Zuletzt vermutete er in einem Beitrag für "Daily Beast" sogar das saudi-arabische Känigshaus hinter dem Leak. Demnach sollen saudische Agenten das Handy von Bezos gehackt haben, um sich zu rächen. Denn die "Washington Post" beschäftigte den ermordeten Regimekritiker Jamal Khashoggi als Kolumnist. "Unsere Ermittler und mehrere Experten kamen zum Schluss, dass die Saudis Zugang zu Bezos' Telefon hatten", schreibt De Becker. Dies wurde natürlich von Riad und dem "Enquirer" umgehend zurückgewiesen.

MacKenzie Bezos bekam 36 Mrd. Dollar

Mittlerweile ist die Scheidung von Jeff und MacKenzie Bezos auch schon durch. Er behält das Stimmrecht ihrer Amazon-Aktien und damit die volle Kontrolle im Konzern. Auch rechster Mann der Welt darf er sich weiter nennen, denn sein Aktienpaket ist weiterhin 110 Milliarden Dollar wert. Aber MacKenzie kann sich auch nicht beschweren. Mit den erhaltenen 36 Milliarden Dollar wird die Autorin drittgrößte Amazon-Aktionärin und gleichzeitig viertreichste Frau der Welt.

Lauren Sanchez reichte übrigens einen Tag nachdem das Ehe-Aus der Bezos besiegelt wurde ebenfalls die Scheidung ein. Nach 14 Ehejahren will sie sich von Whitesell abnabeln. Das Sorgerecht für die beiden Kinder wollen sie aber teilen.

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