Eine Generalmobilmachung hat Russland bisher nicht verkündet.
Moskau. Nach wiederholten ukrainischen Angriffen auf russische Erdölraffinerien hat Russland die Einberufung von Reservisten zum Schutz der Energieinfrastruktur im Land genehmigt. Präsident Wladimir Putin setzte am Dienstag ein zuvor vom Parlament verabschiedetes Gesetz in Kraft, das den Weg für den Einsatz von Reservisten an "unverzichtbaren Einrichtungen" frei macht. Die Einberufung kann auf Antrag der Regierung erfolgen, die Reservisten sollen finanziell entschädigt werden.
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Nach Angaben der Parlamentarier hinter dem Gesetz leben in Russland derzeit rund zwei Millionen Reservisten - also Menschen, die zuvor in der Armee oder anderen militärischen Einrichtungen gedient und ihrer Eingliederung in die Reserve zugestimmt haben.
Keine Generalmobilmachung
Russland hatte wenige Monate nach Beginn des Militäreinsatzes in der Ukraine bereits rund 300.000 Reservisten für den Einsatz dort einberufen. Eine Generalmobilmachung hat Russland bisher allerdings nicht verkündet, die Armee setzt stattdessen auf Freiwillige.
In den vergangenen Monaten hat die Ukraine ihre Angriffe auf russische Öllager und Raffinerien verstärkt. Ziel ist es, Russlands Einnahmen aus dem Erdölhandel ins Visier zu nehmen, mit denen das Land seinen Krieg finanziert. Die russische Armee hat ihrerseits mit Blick auf den Winter auch in diesem Jahr das ukrainische Strom- und Gasnetz angegriffen und so wiederholt Stromausfälle verursacht.