Bayern-Wahl

Durchmarsch der CSU in Bayern

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9,5 Millionen wählten am Sonntag in 
Bayern ein neues Landesparlament.

Ein erster echter Stimmungstest für Merkel und die deutsche Bundestagswahl in sechs Tagen.

CSU-Chef und Ministerpräsident Horst Seehofer (64) fuhr einen überragenden Wahlsieg ein. Nach fünf Jahren holte er wieder die absolute Mehrheit zurück. Ein Triumph. Laut vorläufigem Endergebnis kam er auf 47,7 Prozent, das ist ein Zuwachs von satten 4,2 Prozent. Das reicht für die absolute Mehrheit im Bayern-Parlament. Ein Endergebnis stand bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe allerdings noch nicht fest.

Durchmarsch der CSU in Bayern
© APA

FDP schlittert eine Woche vor der Wahl ins Debakel
Bei der Wahl 2008 hatten die Vorgänger von Seehofer noch eine historische Schlappe eingefahren und einen Absturz von 60,7 Prozent auf 43,4 Prozent hingelegt.

Damals musste die CSU die FDP als Junior-Partner mit ins Boot nehmen. Jetzt flog die FDP aus dem Landtag, kam nur auf 3,3 Prozent, scheiterte somit an der Fünf-Prozent-Hürde. Passiert ihr das auch in einer Woche, hat Merkel keinen Partner mehr.

Alleinherrschaft
Jetzt liegt die ganze Macht wieder bei Ministerpräsident Horst Seehofer, er hat seine Partei aus der Schieflage geholt, zurück zur Alleinherrschaft in Bayern geführt.
Sein glückloser SPD-He­rausforderer Christian Ude, Münchner Oberbürgermeister, erzielte zumindest einen Achtungserfolg, legte um knapp zwei Prozent zu und erreichte 20,6  Prozent. Der Bundes-SPD mit Kanzlerkandidat Peer Steinbrück verschafft das „So lala“-Abschneiden der bayerischen Sozialdemokraten keinen Rückenwind.

Vorläufiges Endergebnis:

CSU 47,7%

SPD 20,6%

Freie 9,0%

Grüne 8,6%

FDP 3,3%

Autor: Karl Wendl

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20:49 Uhr: Nach einer ersten Analyse der Forschungsgruppe Wahlen ist das Wahlergebnis überwiegend landespolitisch geprägt. Als Gründe für das starke Abschneiden der CSU nannte sie ein hohes Parteiansehen, einen starken Ministerpräsidenten und ein ausgezeichnetes Ansehen der wirtschaftlichen Lage in Bayern.

20:24 Uhr: Trotz der absoluten Mehrheit für die CSU hat die SPD bei der Landtagswahl im deutschen Bundesland Bayern nach Ansicht ihres Spitzenkandidaten Christian Ude eine Trendwende geschafft. "Gerade diejenigen, die mit großer Lust einen Niedergang der SPD vorgesagt haben, müssen zugeben, dass wir eine Trendwende in Bayern geschafft haben", sagte Ude am Sonntagabend in München.

20:02 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer beharrt auf der Einführung einer bundesweiten Pkw-Maut für Ausländer. "Wir werden die Pkw-Maut nicht aufgeben, sondern durchsetzen", sagte der CSU-Chef am Sonntagabend nach seinem Wahlsieg im ZDF. "Ich fühle mich jetzt auch in der Verantwortung, mein im Wahlkampf gegebenes Versprechen einzulösen." Das sei er der bayerischen Bevölkerung schuldig.

19:40 Uhr: Der deutsche SPD-Spitzenkandidat Peer Steinbrück wertet den Ausgang der Landtagswahl in Bayern als Rückenwind für die Bundestagswahl am kommenden Sonntag. "Wir wissen, dass die SPD bei einer Bundestagswahl immer noch mal deutlich besser abschneidet als bei einer Landtagswahl in Bayern", sagte Steinbrück am Sonntagabend. Umgekehrt sei bekannt, dass die CSU bei Bundestagswahlen deutlich schlechter abschneide als bei Landtagswahlen. Die SPD gehe daher selbstbewusst in die letzten Tage des Wahlkampfs.

19:15 Uhr: Eine peinliche Panne gab es bei der ARD-Berichterstattung. Reporterin Kirsten Gerschick berichtet Live aus der CSU-Zentrale und erklärte mit ernstem Gesicht: "Die Erektionen sind euphorisch."

19:02 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer zeigt sich erfreut über den CSU-Wahlsieg. "Das ist ein großartiger Wahlerfolg", sagte der CSU-Vorsitzende vor jubelnden Anhängern in München. "Jeder zweite Bayer und jede zweite Bayerin hat uns gewählt. Damit ist das Jahr 2008 Geschichte", sagte er unter Anspielung auf die herbe Wahlniederlage seiner Partei und den Verlust der absoluten Mehrheit vor fünf Jahren. 2008 hatte sie nur 43,4 Prozent erzielt und musste mit der FDP koalieren. "Wir sind wieder da." Das Ergebnis zeige, dass Volksparteien eine Gegenwart und eine Zukunft hätten.

18:51 Uhr: Der deutsche FDP-Chef Philipp Rösler bezeichnet die Niederlage seiner Partei als Weckruf für die Bundestagswahl in der nächsten Woche. Das Ergebnis sei eine schwere Niederlage, räumt Rösler ein. Nun gehe es darum, alle Kräfte zu mobilisieren, sagte der Parteichef.

18:36 Uhr: Erste Hochrechnungen haben die absolute Mehrheit für die CSU bestätigt. Der bisherige Koalitionspartner von FDP stürzte bei der Abstimmung eine Woche der Bundestagswahl auf nur noch drei Prozent ab und ist nicht mehr im bayerischen Landtag vertreten. Die SPD verbesserte sich leicht. Die Freien Wähler und die Grünen liegen nahezu gleichauf. Die Linkspartei scheiterte ebenso wie die Piraten an der Fünf-Prozent-Hürde.

18:19 Uhr: Nach Berechnungen der ARD kommt die CSU auf 101 Sitze in dem auf 180 Mandate ausgerichteten Landtag. Das ZDF errechnete 102 Sitze für die CSU. Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben beider Sender mit 64,5 deutlich höher als 2008 mit 57,9 Prozent.

18:11 Uhr: Die SPD mit ihrem Spitzenkandidaten Christian Ude kommt auf 21,0 Prozent, die Grünen erreichen 8,5 Prozent und die Freien Wähler 8,5 Prozent. Die Linke verpasst mit 2,0 Prozent ebenso den Einzug in das Landesparlament wie die Piratenpartei mit gleichfalls 2,0 Prozent.

18:06 Uhr: Der bisherige Koalitionspartner der CSU, die FDP, scheiterte an der Fünf-Prozent-Hürde. Die CSU kommt laut ersten Hochrechnungen auf 49 Prozent, die FDP auf 3.

18:02 Uhr: Die erste Hochrechnung ist da: die CSU hat die abolute Mehrheit.

17:14 Uhr: In Nürnberg lag die Beteiligung bei 34,5 Prozent, nachdem sie vor fünf Jahren am frühen Nachmittag bei 33 Prozent gelegen hatte. In Augsburg hatten um 14.00 Uhr 26,8 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Im Jahr 2008 waren es zwar 27,5 Prozent gewesen.

16:51 Uhr: Neben der Landeshauptstadt München deutete sich auch in anderen großen Städten eine zumindest leicht höhere Wahlbeteiligung an.

16:30 Uhr: Es zeichnet sich eine höhere Wahlbeteiligung als vor fünf Jahren ab. In München lag die Beteiligung dem Wahlamt zufolge um 14.00 Uhr bei 49,7 Prozent und damit deutlich höher als im Jahr 2008 mit 40,9 Prozent. Rund 9,5 Millionen Bürger sind in Bayern aufgerufen, die Zusammensetzung des Landtags für die kommenden fünf Jahre zu bestimmen.

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