Brutale Attacke

Ein Toter bei Rindfleisch-Streit

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Muslim nach Überfall durch selbst ernannte Tierschützer gestorben.

Im Norden Indiens ist ein Muslim nach einem Überfall durch selbst ernannte Tierschützer gestorben. Am Samstag griff eine Gruppe Unbekannter 15 muslimische Männer auf einer Schnellstraße im Bundesstaat Rajasthan an, wie die Polizei bestätigte. Demnach verdächtigten sie ihre Opfer, Kühe zu einem Schlachthaus zu transportieren.

In der Nacht auf Dienstag starb eines der Opfer, ein 55-jähriger Mann, im Krankenhaus, wie die Polizei am Mittwoch bestätigte. Die Polizei hat nach eigenen Angaben nach dem Überfall fünf Hauptverdächtige identifiziert, fahndet aber noch nach ihnen.

Vier von fünf Indern sind Anhänger des Hinduismus, einer Religion, in der Kühe als heilig gelten. In den meisten Bundesstaaten ist es deshalb verboten, Kühe zu schlachten oder ihr Fleisch zu besitzen. Knapp 14 Prozent der Inder sind Muslime. Seit die hindu-nationalistische Partei BJP unter Premierminister Narendra Modi im Jahr 2014 die indische Regierung übernahm, gab es vermehrt Übergriffe radikaler Hindus auf Muslime - mit der Begründung, diese würden illegal Kühe schlachten oder ihr Fleisch verkaufen.

Im März hat die BJP auch die Regierungsgeschäfte im größten indischen Bundesstaat Uttar Pradesh übernommen. Anschließend gab es Razzien in zahlreichen Schlachthäusern. Als Reaktion legten die mehrheitlich muslimischen Fleischhändler eine Woche lang die Arbeit nieder.

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