„Das sind Touristen, keine Bergsteiger“
Nachdem am Wochenende wegen eines Schneesturms auf der Ostseite des Mount Everest fast 1.000 Bergsteiger auf rund 4.900 Metern Höhe eingeschlossen gewesen waren, konnten am Montag mindestens 350 von ihnen von Bergungstrupps gerettet werden. In ersten Berichten war von einem Todesopfer die Rede. Ob noch mehr Menschen ums Leben kamen, ist noch unklar. Der Sturm hatte demnach Zelte zerstört und Zufahrtsstraßen durch Schneemassen blockiert.
Die Geretteten wurden sicher in die Ortschaft Qudang gebracht. Zu mehr als 200 weiteren Personen bestehe Kontakt, sie sollten nach und nach ebenfalls den Sammelpunkt erreichen.
Jetzt droht Lagerkoller
Laut Extrem-Bergsteiger Benedikt Böhm sind viele der Eingeschlossenen nur unzureichend vorbereitet. „Die Leute dort sind keine Bergsteiger, das sind Touristen, die in wenigen Wochen auf die Tour durch die Todeszone vorbereitet wurden“, so der Experte gegenüber der BILD.
Die Everest-Touristen würden auch sechsmal so viel Sauerstoff wie ein geübter Bergsteiger benötigen. „Ich hoffe, dass die Organisatoren genügend Sauerstoffflaschen mit hochgenommen haben“, so Böhm.
Der Experte warnt nun davor, dass es zu einem Lager-Koller am Mount Everest kommen könnte. „Das kann auf so engem Raum leicht passieren, vor allem, wenn der Sturm dauernd am Zelt rüttelt.“