Kuriose Geschichtsstunde

Erdogan: Muslime haben Amerika entdeckt

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Türkischer Präsident provoziert bei Islam-Tagung in Ankara die Welt.

Dieser Satz sorgt für Furore: Recep Tayyip Erdogan (60) sagt, dass Amerika bereits 300 Jahre vor Columbus von Muslimen entdeckt worden sei. Und zwar im Jahr 1178, um genau zu sein. Christoph Kolumbus kam erst 1492 in die "Neue Welt", so Erdogan am Rande einer Tagung am Samstag, die sich mit dem möglichen Bau einer Moschee auf Kuba beschäftigte. Das berichtet die türkische Tageszeitung Hürriyet Daily News in ihrer Onlineausgabe.

"Muslimische Seeleute erreichten die Küsten von Amerika im Jahr 1178. In seinen Tagesbüchern beschreibt Kolumbus eine Moschee auf einem Berggipfel in Kuba", so der türkische Präsident in seiner Rede. Erdogan sieht dieses Tagebuch als Beweis an, dass "die islamische Religion schon weltumspannend war", als die ersten europäischen Entdecker in der Neuen Welt ankamen.

Bis auf wenige islamische Wissenschaftler, interpretiert die Fachwelt diesen Tagebucheintrag allerdings anders. Die Passage sei eher als Beschreibung eines Berggipfels anzusehen, der Kolumbus in seiner Form an die Kuppel einer Moschee oder deren Minarette erinnert hätte. Bislang wurden auch keine weiterführenden Hinweise auf die Existenz dieser strittigen "Moschee" gefunden - auch Ruinen wurden noch keine entdeckt.

Unabhängig von der Debatte um den Wahrheitsgehalt von Erdogans Aufreger-Sager, ist der 60-Jährige entschlossen auf Kuba eine Moschee zu errichten.

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