Aus dem Land werfen

Erdogan nach Armenier-Drohung unter Druck

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Erdogan selbst sagte, die Medien hätten seine Aussagen verfälscht.

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan ist nach umstrittenen Äußerungen zur Armenier-Frage unter Druck geraten. Der Oppositionspolitiker Hakki Süha Okay warf Erdogan in der Zeitung "Radikal" vom Freitag Rassismus vor. Erdogan hatte im türkischen Dienst der BBC damit gedroht, in der Türkei lebende Armenier aus dem Land zu werfen. Erdogan selbst sagte dazu, die Medien hätten seine Aussagen verfälscht.

"Ich muss sie nicht hierbehalten"
In dem BBC-Interview hatte Erdogan darauf verwiesen, dass die Türkei 70.000 armenischstämmige Bürger habe und dass darüber hinaus noch 100.000 weitere Armenier im Land lebten. "Falls nötig, muss ich denen sagen, sie sollen in ihr Land zurückgehen. Ich muss sie nicht hier behalten", sagte Erdogan. Damit reagierte er auf die jüngsten Entschließungen von Parlamentariern in Schweden und den USA, in denen der osmanische Massenmord an den Armeniern im Ersten Weltkrieg als Völkermord gebrandmarkt wurde.

Aussagen verfälscht
Zeitungskommentatoren und Oppositionspolitiker warfen Erdogan vor, mit den Äußerungen dem Land geschadet zu haben. Auch die armenische Regierung kritisierte die Äußerungen. Erdogan sagte nun, er habe ausdrücklich nur von jenen Armeniern gesprochen, die sich illegal in der Türkei aufhielten. Diese Einschränkung sei aber in Medienberichten ignoriert worden. Der türkische Ministerpräsident ist für sein gespanntes Verhältnis zu den Medien bekannt.

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