IS ruft zu Anschlägen auf

EURO: Ab heute gilt höchste Terror-Gefahr

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Erstes EURO-Match wird am Freitag angepfiffen. Terrormiliz IS plant „neue Form des Angriffs.“

Großer Dämpfer für die EUROphorie: Ab heute befürchten Geheimdienst-Experten eine neue Anschlagswelle. Ziel ist die Europameisterschaft in Frankreich.

Aufruf zu Terror
Hintergrund sind konkrete Drohungen der Terrormiliz IS. Es gibt einen Aufruf, während des heute beginnenden muslimischen Fastenmonats Ramadan, Attentate zu verüben. Laut französischem Geheimdienst ist eine „neue Form des Angriffs“ geplant.

Plan des IS: Maximale Panik durch mehrere Explosionen

Gemeint ist eine Welle von Bombenanschlägen an stark frequentierten Orten. Durch wiederholte Detonationen soll maximale Panik erzeugt werden.

Terror-Taktik Nr. 2
Laut dem IS-nahen Magazin Inspire sollen auch Attacken von Einzelpersonen mit Messern oder Kleinstwaffen eine hohe Wirkung erzielen. Terror-Experte Nicolas Stockhammer warnt aber auch vor Attacken in anderen Ländern (siehe rechts).

Für Frankreich jedenfalls wurde die höchste Alarmstufe ausgerufen. 77.000 Polizisten und 13.000 private Securitys sollen die Zuschauer schützen. Für das ganze Land gilt bis Ende Juli der Ausnahmezustand.

Experte über aktuelle Terror-Gefahr: "Anschläge außerhalb Frankreichs denkbar"

Nicolas Stockhammer ist Terrorismus-Experte an der Universität Wien.

ÖSTERREICH:
Am Freitag startet die EURO. Wie hoch schätzen Sie die Terrorgefahr ein?

Nicolas Stockhammer:
Die Fußball-EM ist sicherlich ein attraktives Anschlagsziel. Eine Aktion würde eine sehr hohe Aufmerksamkeit erreichen und es gab bereits Bekundungen von Sympathisanten des IS, die auf ein solches Vorhaben hindeuten.

ÖSTERREICH: Wären auch Anschläge außerhalb Frankreichs beispielsweise bei Public Viewings denkbar?

Stockhammer: Ja. Bei den Anschlägen in Paris und Brüssel hat man gesehen, wie relativ einfach es ist, so etwas durchzuführen. Public Viewings oder öffentliche Verkehrsmittel kann man nicht so gut überwachen wie Fußballstadien.

Umfrage: 67% haben Angst vor Attacke im Stadion

Eine aktuelle Umfrage von IMAS (1.058 Interviews) zeigt: Österreicher haben derzeit große Sorge vor Anschlägen bei der EURO.

  • Angst im Stadion: Insgesamt 67 Prozent haben Angst, sich in einem Stadion aufzuhalten (36 % sagen, das trifft voll zu, bei 31 % ist das „ein wenig“ der Fall).
  • Anschlag wird geschehen: 17 % der Österreicher befürchten konkret einen Terroranschlag bei der Europameisterschaft.
  • Gefahr in Frankreich: Nach den Terroranschlägen vom November ist Frankreich das falsche Land für die EURO, sagen 30 %.
  • EURO absagen: Aus Angst vor Attacken finden 13 %, dass die EURO abgesagt werden soll.
  • Spaßverderber: „Man sollte sich durch Terroristen nicht den Spaß am Fußball verderben lassen“ – das sagen 44 %.
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