Wie der Kreml-Chef den Westen an der Nase herumführt.
Nach den Gipfeln in Alaska und wenige Tage später in Washington war die Hoffnung auf einen baldigen Frieden in der Ukraine groß. Während Trump bereits von einem Gipfel zwischen Selenskyj und Putin spricht, führt der Kreml-Chef den Krieg im Nachbarland mit größter Brutalität weiter.
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Moskau will plötzlich nichts mehr von einem Gipfeltreffen wissen und fordert stattdessen ein russisches Veto gegen ukrainische Verteidigungsbemühungen. „Putin trickst Europa aus. Aber vor allem trickst er Trump aus“, analysiert nun Experte Thomas Jäger von der Uni Köln gegenüber der BILD. Der US-Präsident habe bisher alle Forderungen Putins (Waffenstillstand vor Verhandlungen, Gebietsabtretungen etc.) übernommen.
Putins Spiel auf Zeit
Die Menschen würden sich nach Frieden sehnen – Putin spielt genau mit diesem Wunsch. „Er sät immer neue Hoffnung nach Verhandlungen – und sattelt am Ende doch immer neue Forderungen drauf“, so der Politologe. „Was in Europa und den USA Verhandlungen genannt wird, ist in der Welt des Kremls hybride Kriegsführung.“
Putin spielt weiterhin auf Zeit und versucht weiterhin zu erreichen, dass der Westen die Unterstützung für die Ukraine zurückfährt. Für Moskau zählt vor allem der Donbass. Putin ist es dabei bereits gelungen, dass „eine ukrainische Abtretung des nördlichen Donbass den Weg zum Frieden öffnen würde“, so Osteuropa-Experte Andreas Umland zur BILD. Würde Russland die Region kampflos erhalten, sei Putin womöglich sogar zu einer temporären Waffenruhe bereit.