Erdogan telefonierte indes mit dem saudischen Kronprinzen.
Der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman hat die Tötung des Journalisten Jamal Khashoggi als "abscheuliches Verbrechen" verurteilt. Bei einem Wirtschaftsforum in Riad sagte der Kronprinz am Mittwoch zu, den Fall aufzuklären: "Die Gerechtigkeit wird siegen." Es waren die ersten öffentlichen Äußerungen des Thronfolgers seit Khashoggis Tod.
Telefonat mit Erdogan
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat Regierungsmedien zufolge mit dem saudi-arabischen Kronprinzen Mohammad bin Salman telefoniert. Es sei um "gemeinsame Anstrengungen zur Aufklärung des Mordes" am saudischen Regierungskritiker Jamal Khashoggi im Istanbuler Konsulat des Königreichs gegangen, berichtete die Nachrichtenagentur Anadolu am frühen Abend (Ortszeit).
Am Vormittag hatte Erdogan erneut betont, sein Land werde dafür sorgen, dass der "Mord" nicht verschleiert werde. Riad besteht jedoch darauf, dass der Journalist versehentlich bei einer "Schlägerei" starb. Jede Verstrickung des Kronprinzen, der zunehmend die Regierungsgeschäfte führt, weist das Königshaus zurück.
Am Vortag hatte Erdogan in einer landesweit übertragenen Rede zu dem Thema gesagt, er zweifele die Aufrichtigkeit König Salmans nicht an. Kronprinz Mohammad erwähnte er dagegen nicht.
Das saudische Königshaus hatte erst nach massivem internationalem Druck zugegeben, dass Khashoggi Anfang Oktober im Istanbuler Konsulat getötet worden war, als er dort Papiere für seine Hochzeit abholen wollte. An der saudischen Version gibt es jedoch erhebliche Zweifel. Zahlreiche Spuren führen ins direkte Umfeld des Kronprinzen.