BKA-Ermittler spricht von einigen "weiterführenden" Hinweisen.
Mainz. Das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) wendete sich im Fall des vor 13 Jahren verschwundenen Mädchens Madeleine "Maddie" McCann am Mittwochabend in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" erneut an die Öffentlichkeit wenden. Die Ermittler baten um Informationen über den Besitzer einer portugiesischen Handynummer, mit der der Tatverdächtige Christian B. im Mai 2007 in Portugal Kontakt hatte. Das Ergebnis nach der Sendung: 16 neue Hinweise sind eingegangen – über 800 Zeugenhinweise wurden bis dato insgesamt gesammelt.
Bereits im Juni war Maddie Thema in der ZDF-Sendung. Der BKA-Beamte Christian Hoppe forderte die Zuschauer auf, sachdienliche Hinweise zu dem Fall an das BKA oder jede Polizeidienststelle zu melden. Auch Madeleines Eltern Kate und Gerry McCann waren schon 2013 in der Sendung zu Gast. Für die endgültige Aufklärung des Falls sind 10.000 Euro Belohnung ausgesetzt.
Die damals dreijährige Maddie war am 3. Mai 2007 aus ihrem Zimmer in einer Ferienanlage im südportugiesischen Badeort Praia da Luz verschwunden, wo sie mit ihrer Familie Ferien machte. Sie wurde bis heute nicht gefunden. Im Juni wurde bekannt, dass die Braunschweiger Staatsanwaltschaft in dem Fall wegen Mordes gegen den verurteilten Sexualstraftäter Christian B. ermittelt, der wegen anderer Sache in Haft sitzt. Der 43-Jährige soll zwischen 1995 und 2007 regelmäßig an der Algarve gelebt haben.
Über 800 Zeugenhinweise eingegangen
Nach dem erneuten Zeugenaufruf zum Fall des vor 13 Jahren verschwundenen Mädchens Maddie McCann sind seit Anfang Juni mehr als 800 Hinweise beim deutschen Bundeskriminalamt (BKA) eingegangen. Einige Hinweise seien jetzt schon als weiterführend für die Ermittlungen zu bezeichnen, sagte BKA-Ermittler Christian Hoppe am Mittwoch in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst".
Ein 43 Jahre alter Deutscher, der wegen anderer Delikte inhaftiert ist, steht im Verdacht, die dreijährige Britin am 3. Mai 2007 aus einer Ferienanlage im portugiesischen Praia da Luz entführt zu haben. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt gegen den Mann wegen Mordverdachts. Auf seine Spur kamen die Ermittler nach eigenen Angaben bereits durch einen Hinweis nach einer ZDF-Sendung zum Fall Maddie im Oktober 2013.
Am 3. Mai 2007 soll der Verdächtige zu "tatrelevanter" Zeit in Praia da Luz mit dem Handy telefoniert haben. Die Fahnder sind daher immer noch auf der Suche nach dem Nutzer einer portugiesischen Handynummer, die am Mittwoch in der ZDF-Sendung eingeblendet wurde. BKA-Ermittler Hoppe appellierte an alle Zuschauer, die bis Juni 2007 Kontakt zu portugiesischen Telefonnummern hatten, in ihren alten Handys, Telefonbüchern oder Rechnungen nach der Nummer zu suchen. Auf Nachfrage wollte er sich nicht dazu äußern, ob die vorliegenden Indizien gegen den 43-Jährigen bereits für eine Anklage ausreichen.