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Familie macht Jagd auf Pädophile

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Weil die Tochter selbst Opfer wurde, macht die Familie Sex-Täter dingfest.

Als Leah Collis 17 Jahre alt war, lernte sie auf Facebook einen Mann namens Brayden kennen. Er gab sich als 20-Jähriger aus und chattete mit der Teenagerin von früh bis spät. Ihre Online-Beziehung gab Leah das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. Sie hatte sich vor kurzem von ihrem Freund getrennt und fühlte sich einsam. "Ich fühlte mich unattraktiv, aber Brayden sagte so viele schöne Dinge zu mir", so die heute 19-Jährige.

Mann war in Wirklichkeit doppelt so alt
Nach zwei Monaten Online-Beziehung beschlossen die Beiden, sich zu treffen. Beim Stelldichein in einem Hotel dann die Überraschung: "Brayden" war in Wirklichkeit 40 Jahre alt und ganz anders als der Mann, den die junge Frau auf Facebook getroffen hatte. Der Mann setzte sie so unter Druck, dass sie schließlich nachgab und es zu Sex kam. "Es war nicht schön, er war sehr agressiv. Später ging ich zu einem Freund und duschte ungefähr 40 mal", sagt Leah.

Mit Fake-Profilen Pädophile angelockt
Als Leah ihrem Vater schließlich von der Geschichte beichtete, war er fuchsteufelswild. Der Polizei waren die Hände gebunden, denn Leah war bereits 17 und der Geschlechtsverkehr war in beiderseitigem Einverständnis. Aber der Vater, Brendan Collis, schwörte, in Zukunft möglichst vielen Sex-Tätern das Handwerk zu legen. Er und seine Tochter setzten Fake-Profile auf Facebook auf, die sie mit Fotos aus Leahs Jugend bestückten. Dann folgten sie mit den Profilen populären Boybands wie "One Direction".

Leah Collis
© Facebook

Eines der Fake-Profile, das potentielle Sex-Täter in die Falle locken soll.

Es sei nicht ungewöhnlich, dass junge Mädchen bis zu 30 Freundesanfragen von unbekannten Männern bekommen, wenn sie derartigen Seiten beitreten, sagt Vater Brendan Collis. Mit den gefälschten Profilen verwickelten Leah, ihr Vater und ihre Stiefmutter die Männer in Gespräche und begannen "Beziehungen", die manchmal mehr als ein Jahr dauerten. Das Beweismaterial leiteten sie an die Polizei weiter.

Mehrere Verurteilungen
Ein 63-jähriger Großvater, ein 40-jähriger Ingenieur und ein 50-jähriger Platzwart wurden mit dem inkriminierenden Material bereits belangt. Die belastenden Chat-Protokolle zeigten unter anderem Anfragen nach Nackt-Fotos und Gespräche über Oralsex.

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