Im Gebiet rund um das frühere Kernkraftwerk von Tschernobyl (Ukraine) wurde kürzlich etwas sehr Auffälliges beobachtet.
Mehrere frei lebende Hunde zeigen eine deutlich bläuliche Fellfarbe. Diese Beobachtung sorgt nun für viele Fragen vor Ort.
Auffällige Fellfarbe entdeckt
In der abgesperrten Zone um das frühere Kraftwerk leben bis heute Nachkommen jener Hunde, die nach der damaligen Reaktorkatastrophe zurückblieben. Tierschützer, die sich regelmäßig um diese Tiere kümmern, berichten nun von drei Hunden, deren Fell deutlich blau wirkt.
Die Tiere bewegen sich in einem Rudel, sind jedoch sofort durch die intensive Farbe zu erkennen. Die Gruppe „Dogs of Chernobyl“ veröffentlichte Videoaufnahmen auf Instagram. Die Tierschützer waren eigentlich gerade dabei, Hunde zum Zwecke der Kastration einzufangen, als ihnen die Tiere mit dem ungewöhnlichen Fell auffielen. Laut ihren Angaben sah das Fell der betreffenden Tiere noch vor kurzer Zeit normal aus.
Noch keine klare Erklärung
Warum sich das Fell verändert hat, ist derzeit unklar. Die Helfer vor Ort versuchen, die Hunde einzufangen, um ihr Fell und eventuell auch ihr Blut untersuchen zu lassen. Vermutet wird, dass die Tiere möglicherweise Kontakt zu Stoffen hatten, die sich auf ihrem Fell abgelagert haben könnten. Trotz der auffälligen Farbe wirken die Tiere lebhaft und gesund. Es gibt also momentan keinen Hinweis darauf, dass es ihnen schlecht geht.
Schon zuvor zeigte eine Untersuchung aus dem Jahr 2023, dass die Strahlenbelastung im Gebiet Auswirkungen auf das Erbgut der freilebenden Hunde hat. Forschende hatten dafür über 300 Tiere in und um das Kraftwerksgelände analysiert. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Hunde vor Ort sich in vielen Merkmalen von Hunden aus anderen Regionen unterscheiden – nicht nur äußerlich, sondern auch genetisch.