1. Ansteckung in Europa

Frau in Madrid mit Ebola infiziert

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Die Frau arbeitete in der Klinik Carlos III. in der spanischen Hauptstadt.

Eine Mitarbeiterin einer Madrider Klinik, in der zuvor zwei Patienten an Ebola gestorben sind, hat sich mit dem hoch ansteckenden Virus infiziert. Wie ein Sprecher der Gesundheitsbehörden der Region Madrid am Montagabend mitteilte, fielen zwei Tests bei der Krankenpflegerin "positiv" aus.

Die 40 Jahre alte Frau arbeitete in der Klinik Carlos III. in der spanischen Hauptstadt, wo im August und im September zwei spanische Missionare nach der Rückkehr aus Westafrika an den Folgen von Ebola verstarben. Somit hat sich erstmals während der aktuellen Ebola-Epidemie ein Mensch innerhalb Europas mit dem gefährlichen Virus infiziert.

Frau in Madrid mit Ebola infiziert
© Reuters

(c) Getty: Hier wird die Frau ins Spital in Madrid gebracht

Frau war nur zweimal im Patientenzimmer
Nach Angaben des Generaldirektors der medizinischen Erstversorgung der Region Madrid, Antonio Alemany, betrat die Frau zweimal das Krankenzimmer des Ebola-Patienten. Einmal zur Pflege, ein anderes Mal gleich nach dem Tod des spanischen Geistlichen Manuel Garcia Viejo, der sich in Sierra Leona mit Ebola infiziert hatte und mit einem Flugzeug der spanischen Luftwaffe ausgeflogen worden war.

Der 69-jährige Geistliche starb am 25. September in Madrid. Die Erkrankte wurde in der Nacht zum Dienstag in das Krankenhaus gebracht, in dem auch Garcia Viejo behandelt wurde. Eine Ansteckung bei dem ebenfalls behandelten Missionar Miguel Pajares wurde ausgeschlossen.

Obama ruft zum Kampf gegen Ebola auf
US-Präsident Barack Obama rief inzwischen andere Länder zu mehr Unterstützung zur Eindämmung von Ebola auf. Ohne konkrete Staaten zu nennen, sagte Obama, andere Länder seien nicht aggressiv genug gegen das Virus vorgegangen.

Salzburg aktiviert Notfallplan
Die Salzburger Landeskliniken haben am Montag am späten Nachmittag erstmals den bestehenden Notfallplan für einen Ebola-Verdachtsfall aktiviert. Ein junger Flüchtling aus Liberia war im Flachgau aufgegriffen worden, und da Liberia ein von Ebola betroffenes Gebiet ist, wurde er umgehend zur Abklärung in die Landeskliniken eingeliefert, so Gesundheitsreferent LHStv. Christian Stöckl (ÖVP).

"Es ist absolut noch zu früh, von einem Verdachtsfall zu sprechen. Dazu muss der Patient erst auf mögliche Symptome hin untersucht werden. Dennoch ist der Notfallplan vorsorglich aktiviert worden. Der Fall wird wie ein Verdachtsfall abgehandelt." Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei dem Flüchtling um einen Ebola-Patienten handelt, sei zwar gering, dennoch seien die Maßnahmen ergriffen worden, um optimal vorbereitet zu sein. "Der Krisenstab hat sich innerhalb kürzester Zeit eingefunden und wird die weiteren Schritte beraten, die sich aus der Erstuntersuchung des Patienten ergeben", so Stöckl.

VIDEO: Ebola in Europa angekommen

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