US-Außenministerin

Gaddafi sammelte Bilder von Rice

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Die ehemalige Ministerin nennt Gaddafis Faible "unheimlich" und "schaurig".

Die frühere US-Außenministerin Condoleezza Rice findet die Schwäche, die Libyens einstiger Machthaber Muammar al-Gaddafi offensichtlich für sie hatte, "unheimlich und ein bisschen schaurig". Rice hatte Gaddafi, der im Oktober bei seiner Gefangennahme getötet worden war, 2008 in Tripolis getroffen. Rebellen fanden in seinem Anwesen ein Album mit Bildern von Rice, die von 2005 bis 2009 unter dem damaligen Präsidenten George W. Bush Außenamtschefin war.

Video vorgespielt
In ihrem jüngst erschienenen Buch "No Higher Honor: A Memoir of My Years in Washington" beschreibt Rice, wie der exzentrische Diktator ihr seinerzeit eine Montage aus Videobildern von ihr vorspielte - unterlegt von Musik, die ein libyscher Komponist geschrieben hatte. In einem Interview des US-Senders CNN schilderte Rice am Mittwochabend (Ortszeit) ihre Erleichterung darüber, dass das Video nicht "schlüpfrig" gewesen sei.

Das Fotoalbum nannte sie "ziemlich außergewöhnlich, unheimlich und ein bisschen schaurig". Sie habe aber von dieser Besessenheit Gaddafis gewusst. Als er ihr die Videomontage gezeigt habe, sei sie bemüht gewesen, das Gespräch ganz geschäftsmäßig zu halten.

"Meine Aufgabe war es, dorthin (nach Tripolis) zu gehen, diplomatische Geschäfte zu erledigen und zurückzukehren, und das habe ich getan", so Rice weiter. "Aber ich muss sagen, dass es diesen schrecklichen Moment gab, als er sagte, dass er das Video hat. Ich bin einfach froh, dass am Ende alles in Ordnung war."

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