Glimpflich ausgegangen

Geiselnahme in französischem Gefängnis: Lage entschärft

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Ein Aufseher und eine Praktikantin, die sich in der Gewalt eines Häftlings befunden haben, konnten unversehrt befreit werden.

Paris. Drei Monate nach der Messerattacke eines Islamisten in einem Hochsicherheitsgefängnis in der nordfranzösischen Normandie ist eine Geiselnahme in der Haftanstalt glimpflich ausgegangen. Ein Häftling, der im Gefängnis von Condé-sur-Sarthe zwischenzeitlich zwei Wärter in seine Gewalt gebracht hatte, gab nach knapp fünf Stunden auf. Seine Geiseln seien "unversehrt", teilten die Gefängnisbehörden mit.

Der Häftling hatte während des Abendessens einen männlichen Aufseher und eine Praktikantin mit einer selbst hergestellten Waffe überwältigt. Der Serienstraftäter, der unter psychischen Problemen leidet, soll bereits in der Vergangenheit mehrmals Geiseln genommen haben. Die Behörden schickten per Hubschrauber Polizisten der Spezialeinheit Raid in das Gefängnis nahe der Stadt Alençon.
 
Der Geiselnehmer ließ schließlich kurz vor Mitternacht zunächst den männlichen Wärter frei. Später ließ er auch die zweite Geisel gehen und gab auf.
 
Anfang März hatte ein inhaftierter Islamist in dem Gefängnis in Condé-sur-Sarthe unter "Allahu Akbar"-Rufen zwei Wachleute mit einem Messer schwer verletzt und sich dann mit seiner Lebensgefährtin in einem Zimmer verschanzt. Elite-Polizisten konnten die beiden nach einigen Stunden überwältigen, die Frau erlag ihren Schussverletzungen. Die französische Regierung stuft die Tat als terroristisch ein.
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