Schwere Vorwürfe erschüttern das Bodywork Center in Zürich: Ex-Teilnehmer berichten von fragwürdigen Praktiken, die Schule wehrt sich entschieden.
Ehemalige Schülerinnen und Schüler des Bodywork Center in Zürich erheben schwerwiegende Anschuldigungen. In einem Bericht von "SRF Impact" ist von problematischen Erfahrungen in der Ausbildung zu Tantramasseuren die Rede. Genannt werden Gruppendruck, fehlende Grenzen und Machtmissbrauch durch den Schulleiter.
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Masturbation am ersten Tag
Laut den Betroffenen fanden im Einführungskurs intime Übungen in schneller Abfolge statt: "Am ersten Tag masturbiert man mit rund 20 Personen im Raum. Am zweiten Tag berührt man gegenseitig die Genitalien und am dritten Tag folgen anale Berührungen." Dies berichtet eine ehemalige Studentin. Die Partnerwahl sei ausgelost worden, was die Schule mit dem "Universum" begründet habe. Viele hätten sich dadurch überfordert gefühlt.
Streit um "Analfisting"-Übungen
Besonders belastend war für Teilnehmende der Druck, auch bei angekündigten "Analfisting"-Übungen im Raum bleiben zu müssen – selbst wenn man nicht mitmachen wollte. Der Schulleiter bestreitet, dass Fisting Teil des Kurses sei. Offiziell betont die Leitung, Freiwilligkeit sei oberstes Prinzip, wer nicht wolle, könne jederzeit aussteigen.
Retraumatisierungen und Sekten-Vorwurf
Mehrere Absolventinnen berichten, sie seien in Kursen retraumatisiert worden, nachdem sie zuvor Opfer sexueller Übergriffe gewesen waren. Fachleute wie Brigitte Kämpf von der Frauenberatung sexuelle Gewalt warnen im Bericht vor der Gefahr solcher Retraumatisierungen. Religionswissenschaftler Rafael Walthert erkennt beim Bodywork Center sektenähnliche Strukturen: eine charismatische Führungsperson, strenge Hierarchien und klare Abgrenzung nach außen. Auch Prüfungen ohne externe Kontrolle, bei denen Teilnehmende den Schulleiter oder dessen Partnerin massieren mussten, stehen in der Kritik.
Schule wehrt sich gegen Kritik
Das Bodywork Center weist sämtliche Vorwürfe zurück. Es verweist auf klare ethische Standards und betont, dass 95 Prozent der Teilnehmenden zufrieden seien. Gleichzeitig gesteht die Leitung ein, in der Vergangenheit Fehler im Umgang mit Nähe, Rollen und Macht gemacht zu haben.