Schweiz

Heiler infizierte Patienten mit HIV

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Der selbsternannte Heiler bot spezielle Akupunktur-Behandlungen an.

In der Schweiz ist am Mittwoch ein selbst ernannter Heiler vor Gericht gestanden, weil er 16 Menschen mit dem HI-Virus infiziert haben soll. Der Musiklehrer habe sich verseuchtes Blut besorgt und seine Opfer unter verschiedenen Vorwänden dazu gebracht, sich von ihm stechen zu lassen. Der Mann wies vor dem Regionalgericht Bern-Mittelland alle Vorwürfe zurück. Der Prozess wird über zwei Wochen dauern, das Urteil soll am 21. oder 22. März gefällt werden.

Gemäß Anklageschrift soll der "Heiler" 16 Personen - mehrheitlich Musikschüler - vorsätzlich mit HIV und zum Teil auch mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert haben. Manchen Opfern habe er eine Akupunkturbehandlung versprochen, einen Test ihres Schmerzempfindens oder das "Öffnen des dritten Auges". Mitunter habe er die Opfer auch unangekündigt mit einem unbekannten Gegenstand gestochen.

In manchen Fällen habe er zunächst ein Getränk serviert und dann die vorübergehende Bewusstlosigkeit der Opfer ausgenützt, hieß in der Anklageschrift. Alle Infizierungen sollen zwischen 2001 und 2005 erfolgt sein. Aufgrund von Anzeigen nahm die Justiz im Jahr 2005 ihre Ermittlungen auf.

Angeklagt ist der Mann unter anderem wegen mehrfacher schwerer Körperverletzung und Verbreiten menschlicher Krankheiten. Sein Motiv ist unklar.

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