Bayern

Hepatitis-Skandal in Klinik: 60 Infektionen

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Einstiger Narkosearzt unter Verdacht - Insgesamt werden fast 1.300 Operationen überprüft. Zahl könnte weiter steigen.

Von dem Skandal um Hepatitis-C-Infektionen im Donauwörther Krankenhaus in Bayern sind inzwischen 60 Patienten betroffen. Ein Narkosearzt soll die Patienten bei Operationen in der nordschwäbischen Klinik mit der gefährlichen Leberentzündung angesteckt haben.

Schon 60 Patienten betroffen

Wie das Landratsamt Donau-Ries am Donnerstag berichtet, sei bei nun genau 60 OP-Patienten das Virus nachgewiesen worden. Insgesamt werden fast 1.300 Operationen überprüft, bei denen der Anästhesist mitgearbeitet hat. Da von etwa 300 Patienten noch die Testergebnisse ausstehen, wird die Zahl der Infizierten voraussichtlich noch steigen.

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Narkosearzt

Gegen den Mediziner ermittelt die Staatsanwaltschaft. Der nicht mehr in Donauwörth beschäftigte Arzt litt selbst an Hepatitis C und war nach früheren Angaben der Kreisbehörde medikamentenabhängig. Wie er bei den Operationen die Klinikpatienten angesteckt haben soll, ist bisher unklar. Normalerweise wird Hepatitis C nur über Blutkontakt übertragen. Die Krankheit kann im schlimmsten Fall Krebs auslösen, wenn sie nicht erkannt wird. Mittlerweile gibt es erfolgreiche medikamentöse Therapien gegen Hepatitis C.
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