Uran-Anreicherung

IAEA warnt vor Irans Atomprogramm

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Atomenergiebehörde besorgt über "mögliche militärische Dimension".

Inmitten der verschärften Spannungen mit dem Westen forciert der Iran UN-Angaben zufolge sein umstrittenes Atomprogramm. Die Uran-Anreicherung sei deutlich ausgebaut worden, hieß es in einem vertraulichen Bericht der UN-Atomenergiebehörde IAEA, der am Freitag den Nachrichtenagenturen Reuters und dpa vorlag. "Die Behörde hat weiter ernsthafte Sorgen wegen der möglichen militärischen Dimensionen des iranischen Atomprogramms."

Nach dem IAEA-Bericht hat das Land die Zahl der leistungsfähigen Zentrifungen in der unterirdischen Anlage Fordo verdoppelt und mehr als 100 Kilogramm höher angereichertes Uran hergestellt. Das sei weniger als die Hälfte der Menge, die für einen atomaren Sprengkopf nötig sei. Die Fähigkeit des Iran, Uran auf bis zu 20 Prozent anzureichern, hat in der westlichen Welt Besorgnis ausgelöst, weil es die Möglichkeit zur Herstellung waffenfähigen Urans erhöht.

Angereichertes Uran kann zivilen Zwecken dienen, ist aber auch für den Bau einer Atombombe notwendig. Der Iran will das Material nach eigenen Angaben für die Forschung verwenden - was ihm viele Länder nicht abnehmen.

Der Streit über das Atomprogramm hatte sich jüngst verschärft. Die Europäischen Union hat ein Öl-Embargo verhängt und will die Islamische Republik mit dem Ausfall der lukrativen Einnahmen zum Einlenken zwingen. Der Iran hat seinerseits damit gedroht, die Straße von Hormuz zu blockieren, eine der weltweit wichtigsten Handelswege. Die US-Marine ist mit einem Verband in der Region und hat ankündigt, die Wasserstraße offen zu halten. Israel, dem der Iran regelmäßig mit Vernichtung droht, spekulierte zuletzt offen über einen präventiven Militärschlag gegen verdächtige Nuklearanlagen in dem Land.

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