Nächste Panne!

Identitären-Schiff in Seenot: Hilfe von NGO verweigert

Teilen

Das Fiasko für die Rechtsextremen im Mittelmeer geht weiter.

Die rechtsextreme "Identitären Bewegung", die mit ihrem Schiff "C-Star" vor der libyschen Küste einen Maschinenschaden erlitt, hat die Hilfe der NGO Sea-Eye verweigert. Das teilte die deutsche Hilfsorganisation am Freitagnachmittag mit. Ein Sprecher der EU-Mission Sophia bestätigte indes, dass die C-Star-Crew mit österreichischer Beteiligung das technische Gebrechen meldete.

Ein zur EU-Marine-Mission gehöriges Flugzeug habe bei einer Patrouille einen Funkspruch gehört, demzufolge ein Schiff mit dem Namen C-Star vor der libyschen Küste einen Maschinenschaden erlitten hat, bestätigte ein Vertreter von Sophia gegenüber der Berliner Zeitung "taz".

Die NGO Sea-Star hatte Freitag zu Mittag gemeldet, sie sei von der EU-Mission informiert worden, dass die "C-Star" mit "einem Maschinenschaden manövrierunfähig und der Hilfe bedürftig sei". Der Sea-Eye-Kutter, hieß es weiter, sei aufgrund seiner geografischen Nähe damit beauftragt worden, den "Identitären" zur Hilfe zu kommen, und habe sich auf den Weg gemacht.

Am Freitagnachmittag teilte die NGO dann mit, dass die Rechtsextremisten aber nach einem Funkkontakt "jede Hilfe" der Sea-Star ablehnten. Daraufhin hätte das Schiff der Hilfsorganisation auf "Weisung der EU-Mission" ihren "Erkundungskurs nach Schiffbrüchigen und Ertrinkenden" fortgesetzt, hieß es in einer Aussendung.

Die Aktivisten der "C-Star", die im Mittelmeer unter mongolischer Flagge fährt, schrieben auf dem Kurznachrichtendienst Twitter hingegen lediglich von "technischen Problemen". "Wir arbeiten an der Lösung. Es ist kein Notfall", hieß es weiter.

Die rechtsextreme Identitären Bewegung, die in Österreich vom Verfassungsschutz beobachtet wird, will im Rahmen ihrer Mission "Defend Europe" Migranten im Mittelmeer abfangen und in ihre Heimatländer zurückbringen. Auch plante sie mit Störaktionen NGO-Schiffe, denen sie "Menschenhandel" vorwerfen, bei ihren Rettungsmissionen zu stoppen. Neben Österreichern sind auch Identitäre aus Frankreich, Italien, Deutschland und der Schweiz an der Mission beteiligt.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.