Dichte Besiedlung rund um die gegenwärtige Hauptstadt Jakarta führt zu schweren Verkehrsüberlastungen.
Jakarta. Wegen der massiven Bevölkerungsdichte auf der Hauptinsel Java will Indonesiens Präsident Joko Widodo den Sitz der Hauptstadt verlegen. Eine neue Hauptstadt sei zwar noch nicht ausgewählt worden, sagte Planungsminister Bambang Brodjonegoro am Montag. Die Regierung habe aber den Osten des ausgedehnten Inselstaates im Pazifik im Blick.
Die dichte Besiedlung in dem Ballungsraum rund um die gegenwärtige Hauptstadt Jakarta führe zu schweren Verkehrsüberlastungen, die das Land jährlich umgerechnet rund 6,3 Milliarden Euro kosteten. Zudem kommt es in Jakarta wegen der tiefen Lage häufig zu Überschwemmungen.
Verlegung könnte bis zu zehn Jahre dauern
Eine Verlegung des Hauptstadtsitzes könne bis zu zehn Jahre dauern, sagte Brodjonegoro. Zu den Kosten wollte er sich nicht äußern. Das Finanzministerium werde aber einen Plan mit einer Beteiligung privater Investoren ausarbeiten. In Jakarta leben mehr als zehn Millionen Menschen, in der umliegenden Metropolregion sind es drei Mal so viel. Insgesamt leben etwa 60 Prozent der 260 Millionen Einwohner Indonesiens auf Java, auch die Wirtschaft ist dort konzentriert. Widodo hatte im Wahlkampf vor der Präsidentschaftswahl Mitte April versprochen, die wirtschaftliche Entwicklung außerhalb Javas zu fördern. Hochrechnungen zufolge ist er wiedergewählt worden. Ein offizielles Ergebnis ist erst im Mai zu erwarten.