Während EU gegen Lieferprobleme kämpft

In Israel werden jetzt sogar schon Jugendliche geimpft

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Während die EU gegen Lieferengpässe von Pfizer und AstraZeneca kämpfen muss, impft Israel bereits Jugendliche.

In Israel ist ein Rekord an Impfungen gegen das Coronavirus verzeichnet worden. Wie Gesundheitsminister Juli Edelstein am Freitag bei Twitter schrieb, wurden am Vortag 224.000 Dosen verabreicht. Insgesamt erhielten in dem Land mit seinen neun Millionen Einwohnern seit dem 19. Dezember rund 2,4 Millionen Menschen eine erste und etwa 850.000 Menschen auch schon die zweite Impfung. Und während innerhalb der EU die Impfungen eher schleppend vorangehen und man derzeit sogar mit Lieferengpässen rechnen muss, startet Israel jetzt sogar mit der Impfung von Jugendlichen.

Mit der Zustimmung der Eltern ist es nun auch Oberschüler*innen zwischen 16 Und 18 erlaubt sich gegen das Coronavirus immunisieren zu lassen. Das teilte das Gesundheitsministerium mit. Drei weitere Gesundheitsorganisationen wollten eigentlich erst zu einem späteren Zeitpunkt mit der Impfung von Teenagern beginnen.

Israel ist Impf-Weltmeister

In Israel gibt es ausreichend Impfstoff. Die Regierung hat früh entsprechend viele Dosen bestellt. In einer Kooperation mit dem Unternehmen Pfizer stellt das Land zudem im Gegenzug für Impfstofflieferungen Datenmaterial zur Verfügung. Experten führen den Erfolg der Impfkampagne auch auf das starke und digitalisierte öffentliche Gesundheitssystem zurück.

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Kampf gegen dritte Welle

Israel steckt in einer dritten Corona-Welle. Bis Ende Jänner gilt ein Lockdown mit strengen Restriktionen. So darf man die eigene Wohnung in der Regel nur in einem Umkreis von 1.000 Metern verlassen. Die Regierung will damit die hohen Infektionszahlen bekämpfen und eine Überlastung des Gesundheitssystems verhindern. Am Freitag wurden 7.099 Neuinfektionen binnen 24 Stunden ausgewiesen. In den Krankenhäusern liegen viele Schwerkranke. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 4.200 Menschen in Verbindung mit dem Virus.

Neuinfektionen vor allem unter Ultraorthodoxen

Ein großer Teil der Neuinfektionen wird Berichten zufolge unter den Strengreligiösen registriert. In ultraorthodoxen jüdischen Wohnvierteln leben häufig größere Familien auf engem Raum zusammen. Viele von ihnen halten sich jedoch auch nicht an die Corona-Regeln, in den vergangenen Tagen kam es wiederholt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Im Vergleich zum Rest der Gesellschaft lassen sich auch weniger Ultraorthodoxe impfen. Viele Ultraorthodoxe fühlen sich nicht vom Staat Israel vertreten. Sie leben teilweise in einer Art Parallelwelt und folgen eher Vorgaben ihrer Rabbiner als denen des Staates.

 

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