Urlaubsparadiese in Flammen

Brände in Südeuropa: Brandstiftung?

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Mittlerweile wüten auch in Norditalien mehrere Waldbrände

Im Kampf gegen die Waldbrände ist Montenegros Feuerwehr im Dauereinsatz. Allein rund um die Hauptstadt Podgorica mussten die Löschtrupps innerhalb von zwölf Stunden gut zwei Dutzend Mal ausrücken, wie örtliche Medien am Mittwoch berichteten. Podgoricas Feuerwehrchef Vidak Djelevic warnte vor der enormen Waldbrandgefahr. Der Adria-Staat leidet schon seit Wochen unter eine Hitzewelle mit Temperaturen von mehreren 35 Grad. Starker Wind mit Böen von bis zu 100 Stundenkilometern und die große Trockenheit begünstigen die Ausbreitung der Feuersbrünste.

Vor den Toren Podgoricas hatte am Montagabend ein Feuer einen Pinienwald am Fuße des Gorica-Berges zerstört. Zunächst hatte es geheißen, ein beschädigtes Hochspannungskabel sei die Ursache gewesen. Innenminister Ivan Brajovic stellte dies aber nun infrage - zumal am Wochenende an einer anderen Stelle nahe der Hauptstadt Brandstifter am Werk gewesen waren.

Auch Italien schwer betroffen
Schwere Brände toben weiterhin in Italien und wüten jetzt auch im Norden. Drei Hektar Wald wurden unweit der Hafenstadt Imperia in der norditalienischen Region Ligurien zerstört. Bei den Löscharbeiten, an denen Hubschrauber und Flugzeuge beteiligt waren, wurde ein Feuerwehrmann verletzt. Begünstigt durch eine lange Hitzewelle und extreme Trockenheit breiteten sich die Flammen sehr schnell aus.

Italienische Brandbekämpfer haben bei anhaltender Gluthitze und zeitweise starkem Wind ihre Einsätze gegen die Feuer im Pollino-Nationalpark in der süditalienischen Region Kalabrien fortgesetzt. Hier wurden Dutzende Hektar Wald von den Flammen zerstört. Die Feuer wüteten in einem Gebiet, das bereits vor vier Jahren von schweren Bränden betroffen war. Brandstiftung wurden vermutet. In Apulien mussten mehrere bedrohte Häuser geräumt werden.

Brandstiftung als Wirtschaftsfaktor
Italien sagt Brandstiftern den Kampf an. Durch sie wird Jahr für Jahr ein Teil des beträchtlichen Waldbestands zerstört, daher wurden strenge Kontrollen angeordnet. Die Polizei patrouillierte verstärkt auf Straßen und Waldwegen auf der Jagd nach Zündlern.

Obwohl die Strafen für das Vergehen "Waldbrandstiftung" sehr streng sind und vier bis zehn Jahre Gefängnis vorsehen, bleiben Brände nach wie vor eine sommerliche Plage in Italien. Viele Feuer werden aus bauspekulativen Gründen gelegt. Der italienische Zivilschutz sprach von einem "Geschäft mit dem Feuer".

Vor allem in Süditalien wolle man dadurch die staatliche Aufforstung erzwingen, berichteten Zeitungen. Für die Forstarbeiten würden dann Arbeitslose aus der Region eingesetzt. In vielen Gegenden in Süditalien liegt die Arbeitslosigkeit bei weit über 20 Prozent. Jeder zweite Jugendliche ist ohne Job.

Feuer auch in Südspanien
Die Brände haben auch die spanischen Urlaubsinseln fest im Griff. Hunderte Feuerwehrleute kämpfen im Süden Teneriffas weiter gegen Waldbrände. Elf Löschflugzeuge und etwa 500 Feuerwehrleute waren am Mittwoch im Einsatz, um einen Brand unter Kontrolle zu bringen, der seit Sonntag lodert. Das Feuer war in einem Gemüsegarten der Gemeinde Vilaflor ausgebrochen und hatte sich danach bis auf eine Fläche von 2.000 Hektar (20 Quadratkilometer) ausgeweitet. Die hohen Temperaturen von bis zu 36 Grad Celsius, der starke Wind und das schwer zugängliche Gelände behindern die Löscharbeiten.

Auch auf anderen spanischen Urlaubsinseln, etwa auf Mallorca, hatten in den vergangenen Tagen Feuer gewütet. Ein Brand auf La Palma, der am Montag ausgebrochen war, war nach Angaben des Sicherheitsberaters der kanarischen Regierung, Javier Gonzalez Ortiz, am frühen Mittwochmorgen an zwei Stellen wieder aufgelodert. Die Einsatzkräfte konnte aber verhindern, dass sich die Flammen weiter ausbreiten.

Die Brandursachen sind vorerst noch nicht geklärt.
 

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