"Atomterrorismus vorbeugen"

Japan: Rückgabe von über 100 kg Nuklearmaterial

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Mehrere hundert Kilo Uran und Plutonium gehen jetzt an die USA zurück.

Japan gibt hunderte Kilogramm waffenfähiges Uran und Plutonium an die USA zurück. "Durch die Rückgabe des nuklearen Materials können wir den Risiken durch Atomterrorismus vorbeugen", sagte Japans Beauftragter für Nuklearsicherheit, Yosuke Isozaki, vor dem offiziellen Beginn des Gipfels für Atomsicherheit am Montag im niederländischen Den Haag.

Japan hatte das Material während des Kalten Krieges zu Forschungszwecken erhalten. Das Land bewahrt Medienberichten zufolge mehr als 300 Kilo Plutonium und knapp 200 Kilo hoch angereichertes Uran in Tokai auf. Experten zufolge ist die rund 140 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Tokio gelegene Anlage ein potenzielles Ziel für Terroristen. Das Material würde ausreichen, um Dutzende Atomwaffen zu bauen. Auf dem dritten Atomsicherheitsgipfel wird darüber beraten, wie verhindert werden kann, dass Terroristen nukleares Material etwa für den Bau einer schmutzigen Bombe in die Hände fällt.

Erfolg für die US-Regierung
Die Ankündigung Tokyos ist ein Erfolg für die US-Regierung, die Japan dazu aufgefordert hatte, das aus Beständen der USA und Großbritannien stammende Material zurückzugeben. "Das ist eine sehr bedeutende Ankündigung für die Atomsicherheit, die hunderte Kilo waffenfähiges Material betrifft", sagte der US-Staatssekretär für Energie, Ernest Moniz. Das Material solle nun in die USA transportiert und dort unschädlich gemacht werden.

Die Atomsicherheitsgipfel wurden auf Initiative von US-Präsident Barack Obama ins Leben gerufen, nachdem dieser in einer Rede in der tschechischen Hauptstadt Prag 2009 vor "atomaren Terrorismus als eine der größten Bedrohungen der internationalen Sicherheit" gewarnt hatte. Die ersten beiden Atomsicherheitsgipfel fanden 2010 in Washington und 2012 in Seoul statt.
 

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