Ungeheurer Jubel brandete auf dem überfüllten Petersplatz auf, als am Donnerstag gegen 19.22 Uhr von der Mittelloggia des Petersdoms verkündet wurde.
"Habemus Papam" - "Wir haben einen Papst". Und der Beifall und die Jubelrufe verstärkten sich noch einmal, als dessen Name verkündet wurde: Kardinal Robert Francis Prevost.
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Der 69-Jährige galt nicht als Favorit unter den Papstwählern, die am Mittwoch ins Konklave gezogen waren. Er war in den Wochen vor dem Beginn des Konklaves nur selten als Anwärter auf den Stuhl Petri genannt worden. Mit Prevost ist erstmals ein Kardinal aus den USA Papst geworden. Prevost ist nach Franziskus der zweite Papst in Folge aus dem amerikanischen Kontinent.
100.000 Menschen jubelten dem neuen Papst zu
Als sich der neue Papst dann den Menschen auf dem Petersplatz zeigte, nahmen Beifall und Freudenbezeugungen kein Ende. Über 100.000 Menschen jubelten laut Vatikan-Angaben dem neuen Papst zu. "Leone, Leone!", riefen die Gläubigen. Prevost überraschte die Pilger mit seinem eindringlichen Appell zum Frieden, mit seiner guten italienischen Aussprache und damit, dass er einen Gruß auf Spanisch, der Muttersprache seines Vorgängers Franziskus, an die Gläubigen richtete. Prevost hatte viele Jahre lang im südamerikanischen Peru gewirkt.
Italienische Pilger begrüßten, dass der neue Papst in seiner Ansprache die am heutigen Donnerstag gefeierte Muttergottes von Pompeji nannte, die vor allem in Süditalien besonders verehrt wird. Prevost betete ein Ave Maria mit den Gläubigen auf dem Petersplatz.
Während seiner kurzen Ansprache wurde der neue Pontifex immer wieder mit Sprechchören unterbrochen. Nachdem Prevost sich vom Balkon zurückzog, blieben die Menschen noch lange auf dem Petersplatz versammelt. Sie schwenkten Fahnen, sangen und lachten. "Heute beginnt eine neue Ära. Die Kirche wird offener. Diese Papst-Wahl bezeugt, dass die Weltkirche immer globaler wird", meinte ein US-amerikanischer Pilger.
Nigerianische Nonnen begannen nach der Verkündung des Namen des neuen Papstes zu tanzen. Sie bewegten ihre Füße im Rhythmus eines traditionellen Tanzes und eines dem neuen Papst gewidmeten Liedes. "Wir haben einen neuen Papst. Ich bin begeistert, glücklich und dankbar für das Privileg, in diesem Moment hier zu sein", sagte eine Ordensschwester.