Libyen

Kein Lebenszeichen von Gaddafi

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Die Regierung teilte jedoch mit, dass er bei guter Gesundheit sei.

Von Libyens Diktator Muammar al-Gaddafi gab es auch am Mittwoch zunächst kein direktes Lebenszeichen, nachdem sein Sohn und drei Enkelkinder am Samstag bei einem Angriff auf seinen Regierungssitz nach amtlichen libyschen Angaben getötet wurden. Die Regierung teilte mit, Gaddafi sei bei guter Gesundheit und unverletzt. Der Chef des US-Geheimdienstes CIA, Leon Panetta, sagte dem Sender NBC, nach vorliegenden Informationen sei Gaddafi am Leben.

Armee beschießt Sintan
Die libysche Armee beschoss nach Angaben von Aufständischen die Stadt Sintan im Westen des Landes. Mindestens 40 Raketen seien am Dienstagabend dort eingeschlagen, sagten Sprecher der Rebellen am Mittwoch. Auch in den östlichen Vororten der Hochburg Misrata (Misurata) sei es zu neuen Kämpfen gekommen. Allerdings hätten hier schwere Luftangriffe der NATO offenbar einen Vormarsch der Truppen von Gaddafi auf den Hafen der Stadt unterbunden.

Militärische Pattsituation
Nach zwei Monaten Bürgerkrieg hat sich militärisch eine Pattsituation entwickelt. Die Aufständischen halten den Osten des Landes, Gaddafis Einheiten bis auf wenige Städte wie Sintan und Misrata den Westen. Tausende Menschen sind auf der Flucht vor den Kämpfen. Die Führung der Rebellen hat die westlichen Staaten um Finanzhilfe in Höhe von zwei bis drei Milliarden Dollar geben.

Der britische Außenminister William Hague kündigte an, bei dem bevorstehenden Treffen der Libyen-Kontaktgruppe in Rom werde ein Verfahren für Finanzhilfe erarbeitet. Sein französischer Kollege Alain Juppe sagte dem Sender France 24, das zweite große Thema des Gipfels würden Möglichkeiten sein, Mitgliedern der Gaddafi-Regierung das Überlaufen zu erleichtern. Zudem sollten die Pläne von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy besprochen werden, eine Konferenz der "Freunde Libyens" zu organisieren. Dort soll eine politische Lösung der Krise ausgearbeitet werden.

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